Marcel Sabitzer gegen Bayern als Achter [Legionärs-Check]

In einem spannenden Spiel trennten sich letztes Wochenende RB Leipzig und der FC Bayern mit 0:0. Mit David Alaba, Konrad Laimer und Marcel Sabitzer standen dabei drei Österreicher am Platz 90minuten.at analysiert Sabitzers Leistung.

Ein Legionärs-Check von David Goigitzer

 

Wie auch schon im zuvor praktizierten 5-3-2 wurde Marcel Sabitzer von Trainer Ralf Rangnick als Achter aufgestellt. Nun hieß die Formation aber 4-3-1-2 gegen das 4-2-3-1 der Bayern. Das Zentrum wollten die Ostdeutschen damit für sich beanspruchen und aus dieser kompakten Stellung immer wieder Druck auf den Münchner Spielaufbau ausüben. Wir haben in diesem Format schon öfters die Vorteile von Sabitzer als Achter angeführt, dennoch soll dies gerne wiederholt werden. Der Grazer ist schnell hat ein gutes Auge für Pressing (wie alle RB-Spieler) und ist aufgrund seines Naturells in die Tiefe zu gehen hervorragend für das Konterspiel geeignet. Jenes Konterspiel soll vor allem durch zentrale Zonen gehen und eher weniger über die Flügel.

Die Leipziger begannen von Anpfiff an hoch zu pressen, die Bayern sollten nicht in den Rhythmus kommen, der Spielaufbau früh gestört werden. So waren bereits die Anfangsminuten geprägt von vielen intensiven Sprints nach vorne und nach hinten. Das Tempo war hoch und es wurden viele Zweikämpfe geführt. Keine der beiden Mannschaften schaffte es so richtig die Kontrolle über das Spiel zu erlangen. Erst mit Fortlauf der ersten Halbzeit stabilisierte sich die Partie. Sabitzer hatte einige Ballaktionen tief in der eigenen Hälfte und zeigte ein, zwei Probleme. Er ließ sich oft sehr weit auf die Seite fallen, um einen Pass vom Außenverteidiger zu empfangen. Hierbei passte aber der Moment seines Freilaufverhaltens nicht immer, sodass er teilweise vom Spielfeld weggedreht war. Anschlussaktionen waren deswegen schwierig auszuführen. Zudem positionierten sich seine Mitspieler nicht immer passend, adaptierten ihre Position nicht an die Gegebenheiten des Spiels, weshalb es immer wieder zu Ballverlusten im Leipziger Aufbauspiel kam.

Im Pressing zeigte der Grazer wie immer eine gute Leistung. Die Abläufe der Leipziger schienen gut einstudiert, denn man schaffte es öfters Zugriff auf den Spielaufbau der Bayern zu generieren und diese beim sauberen Ballvortrag zu stören. Immer wieder presste Sabitzer diagonal auf seinen Nationalmannschaftskollegen David Alaba, der nichts mehr als einen longline Pass zu Gnabry als Option hatte. Hier schnappte die Pressingfalle der Leipziger zu. Zusammenfassend zeigte Sabitzer eine gute Partie und half dabei, das Meisterschaftsrennen in Deutschland weiterhin spannend zu gestalten.