Arnautovic macht Hammers-Coach unzufrieden [Spiel-Analyse]
Marko Arnautovic musste sich daheim mit West Ham gegen die Gäste aus Liverpool, den FC Everton, 0:2 geschlagen geben. Die Leistung des, in letzter Zeit in anderen Medien gescholtenen, Nationalspielers haben wir uns genauer angesehen.
Eine Spielanalyse von David Goigitzer
Im 4-4-2 der Hammers agierte Marko Arnautovic als Angreifer, als Partner bekam er Lucas Pérez in den Sturm aufgestellt. Flankiert wurde er von Snodgrass und Lanzini. Das System der Londoner, das durchaus einige offensive Elemente mit Ballbesitz fokussiert, liegt dem Wiener. Die 4-4-2 Formation gibt ihm einen Partner, mit dem er kombinieren kann und der es ihm gleichzeitig erlaubt auch weiträumiger nach hinten oder auf die Seite auszuweichen. Eine Grundordnung mit zwei Stürmern passt zu Arnautovic‘ präferiertem Bewegungsspiel also sehr gut. Gegen die physisch sehr starken Everton-Innenverteidiger Zouma und Keane konnte sich der Nationalspieler meist gut behaupten: Der 29-jährige ist selbst 1,92 Meter groß und packt ein gutes Maß an Gewicht mit, das er sehr gut einzusetzen weiß. Er stemmte sich oftmals gegen seine Gegenspieler und konnte hohe Bälle oder Pässe in die Tiefe behaupten und weiterleiten. Auch in diesen Situationen kam ihm das 4-4-2 entgegen, da er auf den Flügeln stets Anspielstationen hatte, sowie sein Sturmpartner Pérez ihn zu unterstützen versuchte. Letzteres funktionierte jedoch nicht oft, die beiden fanden nur selten den Passzueinander und konnten sich im Offensivspiel miteinander verbinden.
Die Herausforderung in diesem Spiel war es durchaus, ertragreiche Torchancen zu kreieren. Arnautovics fehlende Synergien mit Lucas Pérez machten dem Offensivspiel der Londoner deutlich zu schaffen. Zwar war der Wiener auch selbst immer wieder mit Tiefenläufen unterwegs, konnte diese jedoch selber nicht verwerten. In der ersten Halbzeit hatte er die Möglichkeit dazu, als er von Snodgrass in einen Konter geschickt wurde. Arnautovic rutschte im Eins gegen Eins mit Keane jedoch aus und konnte keinen Schuss aufs Tor abgeben. In Halbzeit zwei hielt sich der Stürmer etwas tiefer auf, der linke Halbraum war seine bevorzugte Zone. Von hier aus rückte er auch öfters in tiefe Flügelräume, um Pässe von Linksverteidiger Cresswell zu empfangen. Diese musste er jedoch meist mit Druck im Rücken zurückspielen und er konnte kaum gute Folgewirkungen aus diesen Situationen kreieren. Trainer Pellegrini war scheinbar mit der Leistung des Nationalspielers nicht zufrieden, weshalb er ihn in der 67. Minute auswechselte. Dabei muss man erwähnen, dass sich Arnautovic durchaus wenig wirksam in der zweiten Hälfte einbringen konnte und vermutlich etwas geduldiger in höheren Zonen verbleiben hätte sollen. Jedoch lahmte das Offensivspiel der Hammers schon davor, und Lucas Pérez zeigte sich nicht unbedingt als passender Partner für Marko Arnautovic.