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Taktik-Round-Up, Runde 15: WAC verspielt Sieg, Sturm mit Vorsicht zum Erfolg

In der 15. Runde der österreichischen Bundesliga konnte der SV Mattersburg sich gegen den WAC in den letzten Minuten noch einen Punkt retten. Sturm Graz hingegen konnte mit Neo-Trainer Roman Mählich gegen Altach die ersten drei Punkte in der neuen Ära einfahren.

Von Simon Goigitzer

 

Der SV Mattersburg begann mit einem 5-3-2 Formation, welches im Ballbesitz eher in ein 3-5-2 wechselte, da die Außenverteidiger am Flügel hoch rückten. Trotz des hohen Pressing des WAC versuchten sie flach aufzubauen und lösten die Drucksituationen erst mit einem hohen Ball, wenn es zu riskant war. Jedoch waren manchmal die Klärungsversuche fehlerhaft und durch das hohe Pressing der Gastgeber, hatten die Kärntner gleich Ballbesitz im letzten Drittel. Allerdings konnte Mattersburg durch das Ballbesitzspiel den WAC herauslocken und oft den Raum hinter den Angriffslinien bespielen. Vor allem wenn einer der Sechser angespielt wurde, konnte er den Ball auf den anderen Flügel chippen, um das Spiel zu verlagern. Bei Ballverlust versuchte man es auch mit Gegenpressing. (1. Foto) Jedoch funktionierte dies einige Male nicht, da sich Spieler entweder nicht mit einschalteten oder sich auch falsch positionierten und dem Gegner einen Pass ermöglichen, um sich aus dem Pressing herauszulösen.

Rene Renner weiß zwar, dass ein Spieler hinter ihm ist, schaute aber nicht oft genug per Schulterblick hinter sich und erkannte nicht, dass er den vertikalen Passweg zustellen müsste.

Der Wolfsberger AC startete in die Partie mit einer Raute im Mittelfeld. Mario Leitgeb besetzte dabei die Sechserposition und Michael Liendl positionierte sich als Zehner. Liendl ließ sich oft sehr tief im Spielaufbau fallen, da sich der Sechser meistens zwischen die Innenverteidiger bewegte und sonst eine zentrale Anspielstation fehlen würde. Auch Mattersburg presste phasenweise sehr hoch an und wollte den WAC zu Fehlern zwingen. Durch das Fallenlassen der beiden zentralen Mittelfeldspieler hatten die Gastgeber nicht nur Überzahl im Aufbau, sondern durch die hoch rückenden Außenverteidiger waren auf die Flügeln für Seitenverlagerungen anspielbar. Jedoch löste sich der WAC meistens mit vertikalen Zuspielen in die Spitze aus dem Pressing. Dadurch konnten sie gleich mehrere Linien überspielen und waren auch direkt in der gegnerischen hälfte. Auch die Kärntner übten bei Ballverlust Gegenpressing aus und konnten dadurch auch das zweite Tor erzielen. (2.Bild)

Nach einem Freistoß versuchte Mattersburg einen Konter zu starten, jedoch wird vom WAC direkt gegengepresst und Liendl konnte einen Pass antizipieren. Da alle Spieler der Gäste nach der Balleroberung in der Vorwärtsbewegung waren fand Liendl ohne gegnerischen Druck, per Flanke, Nemanja Rnic, der zum 2:0 köpfte.

Mählichs Sturm Graz gewinnt das erste Spiel

Sturm startete im Debüt unter Neo-Trainer Roman Mählich mit einer 5-2-3 Formation, wie man sie von ihm schon von Wiener Neustadt kannte. Wie auch bei Mählichs vorherigen Verein verteidigten die Grazer nun im 5-4-1 und liefen die Gastgeber nur selten höher an. Die Altacher waren spielbestimmend und konnten sich immer wieder einige Angriffe herausspielen, obwohl sie nicht zu allzu zwingenden Chancen kamen. Per Standardsituation erzielten die bis dahin eher ungefährlichen Grazer die Führung zum 1:0. Die Vorarlberger hatten mehr Spielanteile, konnten jedoch nichts Zählbares daraus machen und zeigten zudem immer wieder Abspielfehler im Spielaufbau. (3.Bild)

Der Ball wurde auf den Außenspieler gespielt, der ihn versucht direkt weiter in die Tiefe zu Christian Gebauer zu spielen. Jedoch konnte der Offensivspieler mit dem Rücken zum Tor nichts machen und es gab beinahe einen Ballverlust. Eine andere Option für Andreas Lienhart wäre ein diagonaler Pass in die Spitze gewesen, da Gebauer mit seinem Lauf Raum für den Pass aufmachte.

Dies zog sich durch bis in die zweite Halbzeit, wo man auch da an die tief verteidigenden Grazer anlief und nicht zum entscheidenden Durchbruch kam. Das 2:0 von Grozurek in der 93. Minute war noch die Draufgabe. Ein sehr vorsichtiges Debüt von Trainer Roman Mählich zeigte eher fußballerische Magerkost, sicherte jedoch gegen ungefährliche Altacher drei wichtige Punkte.

 

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