Sturm forciert Flügelspiel gegen tiefstehende Innsbrucker [Spielanalyse]

Nachdem Sturm auf viel Ballbesitz und den Fokus auf das Flügelspiel setzte, konnte sie kurz nach der Pause in Führung gehen. Jedoch kam Innsbruck durch mehr Ballbesitz nach dem 1:0 besser ins Spiel.

Von Simon Goigitzer

 

Sturm Graz formierte sich in der Offensive in einem 4-3-3. Markus Lackner besetzte dabei den Sechserraum, Peter Zulj und Otar Kiteishvili agierten als Achter/Zehner. Beide hatten in der Offensive sehr viel Bewegungsfreiheit, weil beide sich immer sehr Situationsabhängig bewegten. Meistens bewegten sie sich im Zwischenlinienraum des Mittelfeldes und der Abwehr der Innsbrucker, jedoch ließen sie sich auch öfters bis in den Sechserraum fallen oder kippten auch auf eine Seite ab, um Überzahl auf der jeweiligen Seite zu schaffen. Auch Stefan Hierländer, der am Flügel startete, ließ sich öfters in den Halbraum bis in den Sechserraum fallen, um sich als Anspielmöglichkeit anzubieten und den Raum hinter sich für den Stürmer zu öffnen.

Im Ballbesitz mussten die Grazer zunächst auf den Flügel ausweichen, wegen der hohen Besetzung in der Mitte der Innsbrucker. Somit waren die Außenverteidiger ein wichtiger Bestandteil im Spielaufbau. Von dort aus versuchte man es mit diagonalen Pässen in die Spitze oder mit horizontalen Pässen in die Mitte zu spielen. Vor allem Koch spielte die diagonalen Pässe sehr gut.

(Artikel wird unterhalb fortgesetzt)

Nicht nur kamen Kochs horizontalen Pässe, wie in der 10. Minute zu Kiteishvili an; auch durch seine präzisen diagonalen Pässe kam Sturm vor allem in der ersten Halbzeit immer wieder in das letzte Drittel. Dadurch leitete er die erste groß Chance der Grazer ein und ein paar Minuten darauf war er im Aufbau vor einem Querlattenschuss beteiligt. Koch erzielte auch durch einen Schuss außerhalb vom 16er den 1:0 Führungstreffer.

Im gegnerischen Ballbesitz verteidigten die Gastgeber in einem 4-1-4-1. In der ersten Halbzeit kam Innsbruck kaum zu Ballbesitz und die Grazer hatten bis zu 70%. Also die Ballbesitzphasen der Gäste waren sehr gering, so konnte die Mannschaft aus Graz viel Kontrolle über das Spiel haben. Nach dem Führungstreffer presste man jedoch nicht mehr so hoch und überließ den Innsbruckern mehr Platz, wodurch sie auch zu mehr Ballbesitz, vor allem in der gegnerischen Hälfte kamen.

Innsbruck mit vertikalem Ballbesitz

Wacker Innsbruck begann im gegnerischen Ballbesitz mit einem 5-3-2. Durch die hohe Besetzung in der Zentrale konnte man die Grazer auf die Seiten leiten. Man attackierte erst ab der Höhe der Mittellinie und versuchte vor allem Lackner nicht viel Spielraum zu lassen. Anfangs funktionierte dies auch gut, jedoch konnten die Grazer mit ihren Außenverteidiger oft mit horizontalen Pässen in die Mitte die Angriffslinie überspielen und in die gegnerische Hälfte kommen. Im Pressing, sobald der Außenverteidiger angespielt wurde, lief der Stürmer den Verteidiger so an, dass er ihn nach vorne zwingt, indem er den Innenverteidiger zustellt. Dabei versuchte er auch Lackner zu zustellen. Somit hatte der Außenverteidiger oft nur die Option nach vorne zu spielen, obwohl es nicht viele Anspielmöglichkeiten gab.

In mehreren Situationen musste dann aber auch der äußere Mittelfeldspieler herausattackieren, da der Stürmer schon zu weit hinter dem Gegenspieler war, um noch auf ihn Druck auszuüben. In der Offensive spielten die Innsbrucker mit sehr viel Risiko nach vorne. Vor allem in der ersten Halbzeit in den Ballbesitzphasen versuchte man es oft schnell mit vertikalen Pässen in die Spitze zu kommen. Durch das risikoreiche Spielen verloren die Gäste jedoch schnell wieder den Ball. In Halbzeit zwei änderte sich dies ein wenig, da die Grazer sich nach dem Führungstreffer ein wenig zurückzogen und der Spielaufbau ohne hohen intensiven gegnerischen Pressing leichter war. Dadurch kamen sie auch viel öfter in die gegnerische Hälfte und sogar in das letzte Drittel.

 

Sturm Graz hatte in der ersten Halbzeit sehr viel Ballbesitz und konnten oft über die Flügel vor dem gegnerischen 16er kommen. Jedoch kamen die Grazer neben dem Lattenschuss und einer Chance von Eze zu keiner wirklichen Chance mehr. Nachdem sie in Führung gegangen sind ließ man Wacker Innsbruck mehr Ballbesitz, wodurch sie auch durch ihr vertikales Spiel mehrmals vor den Sechzehnerkamen und auch den Ausgleichstreffer erzielten.