Louis Schaub und Nikola Dovedan im Fokus
In der zweiten deutschen Bundesliga gab es das Duell 1. FC Köln gegen 1. FC Heidenheim zu sehen. Von Beginn an dabei waren die zwei österreichischen Legionäre Louis Schaub auf Seiten der Domstädter, während Nikola Dovedan für die Württemberger.
Von David Goigitzer
Louis Schaub
Der ehemalige Rapidler positionierte sich auf der rechten Acht, sollte von dort aus Offensivkraft entwickeln. Im 4-1-4-1 der Kölner spielte Marcel Risse rechts neben ihm, während links neben ihm der junge Salih Özcan aufgestellt wurde. Louis Schaub, bei Köln trägt er die Nummer 13 auf dem Rücken, machte sich gleich in den Anfangsminuten bemerkbar, als er aus vermeintlicher Abseitsposition ein Tor erzielte. Aus dem rechten Halbraum war er, nachdem Özcan sich nach innen Richtung Heidenheimer Tor drehen konnte, diagonal in die Tiefe gestartet. Özcan spielte einen stark getimeden Chipball auf den österreichischen Nationalspieler, den er direkt ins Tor verwertete. Der Treffer wurde jedoch wegen Abseits aberkannt. Die Kölner gingen zwar nur wenige Minuten später in Rückstand, konnten jedoch immer wieder den Weg vor das gegnerische Tor finden. Über die Außenverteidiger suchte man mit diagonalen Flachpässen das Zentrum, Louis Schaub war bei diesen Angriffen stets aktiv und versuchte mit Läufen in die Tiefe anspielbar zu sein. Seine recht hohe Position brachte die Folgewirkung, dass er bisweilen mit dem ersten Kontakt nach einem Vertikalpass zwar Richtung eigenes Tor gewandt war, jedoch auch gleich den Ball nach innen mitnehmen und das Blickfeld diagonal nach vorne gerichtet hatte. Halbraumverlagerungen wurden zwar von den Domstädtern nicht fokussiert, jedoch konnte Schaub die eine oder andere anbringen.
Schaub zeigte in Umschaltmomenten immer wieder Übersicht und gute Positionierungen, jedoch fehlte in diesen Situationen die letzte Genauigkeit. Diese ging ihm jedoch aus Positionsangriffen nicht ab, hier war er immer wieder Initiator von gefährlichen Angriffen. Aus recht hohen Zonen ließ er sich immer wieder fallen, tat dies mit gutem Timing und fand so auch Räume zum Aufdrehen vor, die er für das Initiieren von Kombinationen, sowie Pässen in die Tiefe, nutzen konnte. In Halbzeit zwei war es sein Eckball, der der vorletzte Pass zum 1:1 durch Guirassy war. Der in Fulda Deutschland geborene Schaub rundete seine Leistung damit gut ab. Schaub entwickelt sich immer mehr zu einem der Leistungsträger der Kölner, die zurzeit an erster Stelle der Tabelle stehen.
Nikola Dovedan
Die Gäste aus Heidenheim formierten sich in einem 4-4-2, in dem Nikola Dovedan einen der Stürmer gab. Jedoch wäre diese Formationsbeschreibung alleine bei den Heidenheimern kein gerechtes Urteil. Immer wieder zeigten sich im Pressing 4-Raute-2, 4-3-3 und 4-4-2 Staffelungen. Sehr optionsorientiert agierten die Gäste, jedoch schafften sie diese Flexibilität nicht immer stabil auf den Platz zu bringen. Immer wieder suchten Mittelfeldspieler nach direkten Zuordnungen auf einen Gegenspieler, was teils massive Freiräume für die Kölner kreierte. Dovedan agierte hier meist an vorderster Front und sollte primär die Mitte verstellen, sowie das Anlaufen initiieren. Dies tat er diszipliniert, hielt stets passende Abstände zu seinen Mitspielern, auch wenn diese mal tiefer verteidigen mussten. Bisweilen sah man ihm sogar am eigenen Strafraum, der Tullner zeigte sich stark und engagiert im Defensivverhalten.
Im Ballbesitz hatte er eine recht freie Rolle inne, er bewegte sich immer wieder in den Zehnerraum, um sich von dort an Schnellangriffen zu beteiligen, diese mit Ablagen oder womöglich gar Drehungen fortzuführen. Zudem wich er viel auf beide Flügel aus, um seine Mitspieler mit Hereingaben zu füttern, oder sogar selbst das Dribbling zu suchen. Viele Angriffsaktionen des ehemaligen Altachers waren Kontersituationen, das Spiel der Heidenheimer hatte stets etwas Unkontrolliertes und Chaotisches. Der Ertrag aus diesen Angriffen war denkbar gering, die Baden-Württemberger spielen ein Zahlenspiel in der Offensive, suchen die Quantität vor der Qualität. Dies ist durchaus ein probates Mittel, vor allem wenn man individuell durchaus viel Durchschlagskraft generieren kann. Am Ende zeigte der Stürmer eine ordentliche, wenngleich glanzlose Leistung im Trikot der Heidenheimer.