Darum war LASK - Rapid ein gefühltes Remis [Spielanalyse]
Ungenaues Spiel, Mängel in Technik und Taktik - so spannend das Duell um Platz 3 am Samstag war, so sehr gab es Dinge, die sowohl beim LASK, als auch beim Sieger Rapid zu bemängeln waren.
Von David Goigitzer
Mit dem Sieg gegen den LASK hat der SK Rapid den direkten Konkurrenten auf der Tabelle überholt und befindet sich nun mit einem Zähler Vorsprung auf Platz drei. Somit ist es mit drei spielenden Runden rechnerisch noch möglich, den SK Sturm, der zurzeit auf Platz zwei mit fünf Punkten mehr am Konto residiert, zu überholen. Das Restprogramm für Rapid: Salzburg, Altach, Wolfsberg. Die Grazer müssen gegen den LASK, die Admira und ebenfalls gegen Altach antreten. Das Rennen um den zweiten Champions League Platz ist also nach wie vor spannend. Der LASK hat den Europa League-Quali-Platz schon fix, hat aber ebenfalls rechnerisch noch Chancen auf den zweiten Rang, muss noch nach Graz, empfängt Wolfsberg und beendet die Saison mit einem Duell mit dem SV Mattersburg.
LASK mit Formationsänderung
Die Linzer begannen ab der gegnerischen Hälfte des Mittelkreises zu attackieren und formierten sich dabei im 5-3-2. Dies steht im Kontrast zum üblicherweise genutzten 5-2-3. Oliver Glasners Trainerteam wollte wohl das Zentrum etwas verstärken, um der Vielzahl an Kreativspielern bei Rapid keine Zeit am Ball zu geben. Die Doppelspitze der Linzer, Samuel Tetteh und Joao Victor, agierte recht eng und stellte primär Thanos Petsos zu. Der zentrale Mittelfeldspieler der Rapidler agierte etwas tiefer als sein Partner Stefan Schwab. Dahinter agierte man im Dreiermittelfeld mit James Holland als tieferen Abfangjäger. Der womögliche Plan, die Gäste aus Wien vom Zentrum wegzuleiten, ging früh auf. Schobesberger, als Zehner spielend, kam nur selten an den Ball und musste sich oft tiefer fallen lassen, um Ballkontakte zu beommen. Den Spielaufbau der Rapidler konnte man bisweilen sehr gut pressen, da man in der ersten Linie zwei gegen zwei spielte und sich Petsos nicht immer zwischen beide Innenverteidiger fallen ließ, beziehungsweise Strebinger zu tief (wie fast jeder Torwart dieser Welt) agierte um tatsächliche Unterstützung für Mario Sonnleitner und Dejan Ljubicic zu bieten.
Im Ballbesitz formierten sich die Gastgeber im 3-1-4-2. Dies ermöglichte eine Aufbauraute gegen die Doppelspitze des Rapid-Pressings und somit auch eine stabile Zirkulation. Durch die im Halbraum positionierten Halbverteidiger hatte man so auch immer wieder die Möglichkeit die klassischen wunden Punkte eines 4-4-2-Pressings, nämlich die Halbräume neben den Stürmern, anzudribblen und zu nutzen. Dies wurde auch fokussiert gemacht. Ramsebner, Trauner und Pogatetz zirkulierten den Ball flott in der ersten Linie und suchten den Weg zu den hoch positionierten Flügelverteidigern. Diese versuchten sich stets hinter dem Blickfeld der Rapid-Flügelstürmer anzubieten, um deren mannorientierte Spielweise im Pressing zu nutzen und sie nach hinten zu drängen. Der LASK versucht es nicht mit Geduld, sondern mit Tempo: Wenn man nicht schnell einen Weg nach vorne fand, dann wurde der Ball recht früh nach vorne geschlagen, wo dann die Schwarz-Weißen um den zweiten Ball gegenpressen sollten. Aus diesen Situationen wollte, und konnte, man dann im zweiten Drittel immer wieder Bälle gewinnen und schnelle Direktkombinationen starten. Hierbei agierte vor alle Goiginger wieder gut der sich nach klugen Ablagen immer wieder in die Tiefe bewegte und so sich entweder selbst anspielbar machte, oder Gegner anzog und woanders Löcher riss. Auf diese Art und Weise kam der LASK in den ersten Minuten auch zu einer guten Chance, die man jedoch ausließ. Den Schuss im Strafraum konnte Joao Victor nicht verwandeln.
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