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Das 90minuten.at-Taktik-Round-Up, Runde 3

Interessante Aspekte kurz zusammen gefasst - das ist das 90minuten.at-Taktik-Round-Up. Diese Woche mit SCR Altach gegen Wacker Innsbruck und TSV Hartberg versus SV Mattersburg.

Von Simon Goigitzer

 

Tiefes Mittelfeldpressing beim 1:2 vom SCR Altach gegen Wacker Innsbruck

Zwar war das Westderby vor allem in der zweiten Halbzeit aufgrund der Chancenarmut nicht allzu aufregend, dennoch war diese Partie aus taktischer Sicher sehr interessant. Die Innsbrucker traten etwas konservativer an, als noch in den Spielen zuvor: Im 4-2-3-1 und tiefem Mittelfeldpressing wollte man die Gastgeber bezwingen. Der SCR Altach formierte sich einmal mehr im 5-3-2. Nach dem Innsbrucker Doppelschlag stellte jedoch Altach-Trainer Werner Grabherr auf ein 4-4-2 um und fand damit die richtige Lösung, die Defensive zu stabilisieren. Aus der Pause kamen die Gastgeber dann im 4-2-3-1 daher, eine Pattstellung ergab sich mit den Gästen. Grabherr hatte jedoch geschafft, das Spiel „neu zu starten“ und seiner Mannschaft neue Sicherheit zu geben. Mit der Einwechslung von Louis Ngwat-Mahop als zweite Spitze, formierten sich die Rheindorfer nun in einem bisher noch nicht zum Einsatz gekommenen 3-4-1-2. Das Flügelspiel sollte verstärkt werden, zwei Abnehmer im Zentrum mit Ngwat-Mahop und Hannes Aigner sowie Gebauer und Gatt auf den Seiten sollten für den Ausgleich sorgen. Jener gelang jedoch nicht, die vielen Flanken kamen meist nicht an oder wurden verteidigt.

 

Intensives 4:2 von Hartberg gegen den SV Mattersburg

 

In einem intensiven Duell bekämpften sich Markus Schopp’s Hartberg mit den Mattersburger Gästen. Rein formativ gesehen waren die Steirer, die im 4-3-3 angetreten waren, dem 4-2-3-1 der Mattersburger wie auf den Leib geschnitten. Die Burgenländer spiegelten die Formation der Hartberger und konnten ihre Mannorientierungen somit leichter ausführen, was ihnen mehr direkten Zugriff im Pressing gab. Dies war wohl einer der Gründe, weshalb Die Hartberger weniger sauber ins Ballbesitzspiel kamen. Hinzu kam, dass die Mannen von Sturm Graz-Legende Markus Schopp sich nicht sehr diszipliniert an ihre Positionen hielten und sich nicht rational im Raum aufteilten. Dies erschwerte den Spielfluss im Ballbesitz, die Mattersburger konnten ihr generell Chaos-fokussiertes Spiel besser aufziehen. Dennoch blieben die Hartberger vor allem aufgrund ihrer guten Chancenauswertung als Sieger vom Platz. Vor allem in den ersten 30 Minuten hatten man jedoch Probleme, klar und gefährlich durchzubrechen und verlor auch immer wieder in der Offensive den Ball. Vielzählige Konter mussten verteidigt werden, die suboptimale Staffelung im Ballbesitz, die Mitgrund einiger Ballverluste war, führte auch zu Zugriffsproblemen in der Restverteidigung.

 

Das 1:1 in der Analyse

Hartberg kann hier nicht schnell genug auf den Flügel schieben, agiert hier auch etwas passiv gegen Renner. Dieser schickt seinen Mitspieler die Linie runter.

Höller bewegt sich klug Richtung zweite Stange. Rasswalder kommt nicht mehr nach, Siegl und Huber haben eine geschlossene Körperposition und können so ihre Umgebung nicht optimal wahrnehmen. Höller köpft ein zum 1:1 Ausgleich.

Die Elfmeterszene

In der 30. Minute wurde für den SVM auf Elfmeter entschieden. Diesen verschoss Ertlthaler zwar, mit etwas verbesserter Strafraumverteidigung, hätte man diesen Pfiff jedoch wohl vermeiden können.

Höller dribbelt hier diagonal nach innen. Sein Zug zum Tor ermöglicht es den Mattersburgern, mehrere Möglichkeiten auf dem Weg zum Torschuss zu haben.

Während Höller weiter dribbelt, sucht Kvasina den Weg in den Strafraum. Siegl und Huber müssen sich entscheiden: Wird mit Kvasina mitgegangen, oder wird die Mitte zugemacht? Huber entscheidet sich für zweiteres, will Kvasina noch dazu ins Abseits stellen. Eine sehr risikoreiche Entscheidung. In und um den Strafraum sind Mannorientierungen sehr nützlich. Auch hier hätte Huber mit Kvasina mitgehen und ihn an der Ballmitnahme hindern können.

Deswegen muss Swete raus, die Aktion sieht risikoreich und etwas unglücklich aus. Eine ungewohnte Situation, für alle Beteiligten, es ist nicht einfach, die Übersicht zu behalten. Kvasina fällt in Folge über seine eigenen Füße, der Schiedsrichter entscheidet auf Elfmeter.

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