Mattersburg rettet der Bundesliga eine positive Zuschauerbilanz

Bei der Anzahl der Zuschauer in den Bundesliga-Stadien gibt es nach dem ersten Viertel keine nennenswerte Entwicklung. Mit Red Bull Salzburg gibt es einen großen Verlierer. Gleichzeitig kann sich die Liga bei Mattersburg bedanken, denn die Burgenländer re

 

Neun Runden und damit ein Viertel der Saison sind in der tipico-Bundesliga bereits absolviert. Einige interessante Entwicklungen gab es bereits zu beobachten: Admira stand für eine Runde an der Tabellenspitze, Red Bull Salzburg legte einen katastrophalen Saisonstart hin, bei Sturm und Austria weiß man noch nicht so Recht, wohin die Reise geht. Die Abstiegsfrage wird wohl auch diese Saison lange nicht geklärt sein. 

 

Zuschauerschnitt im Sommer-Vergleich leicht gestiegen

Insgesamt kamen durchschnittlich laut weltfussball.at in den ersten neun Runden 6.664 Zuschauer in die Stadien der tipico-Bundesliga. Verglichen mit dem Gesamtschnitt der Vorsaison (6.585 Zuschauer) ist dies ein leichter Anstieg. Wirklich aussagekräftig ist dieser Vergleich aber nicht. Schon interessanter ist der Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum - also mit dem Zuschauerschnitt im Sommer 2014: So verzeichnete die Liga im Sommer 2014 in den ersten neuen Spieltagen durchschnittlich 6.464 Fans in den Stadien. Damit konnte ein kaum nennenswerter Anstieg von 200 Fans pro Match erreicht werden. 

 

Red Bull verliert, Sturm gewinnt

Blickt man auf die einzelnen Daten der Klubs, so gibt es einen eindeutigen Gewinner und einen klaren Verlierer (siehe Grafik). So verliert Red Bull Salzburg im Vergleich zum Vorsommer fast 2.000 Fans pro Match, während Sturm Graz sich um fast 3.000 Fans pro Match steigern kann. Einen leichten Anstieg gibt es auch bei Austria Wien. WAC, Admira und Grödig verlieren im Vergleich zum Vorsommer zum Teil relativ deutlich. Ein deutliches Plus verzeichnet - wie zu erwarten war - auch der Aufsteiger Mattersburg.

 



 

Doch auch bei diesen Zahlen lohnt sich der Blick in die Tiefe, um den einen oder anderen Sprung nach oben oder unten zu erklären.

 


Rapid Wien: Leichtes Plus 

Rapid hat wie schon in den Jahren zuvor die meisten Fans im Stadion. Im Vergleich zum Sommer der Vorsaison konnten die Hütteldorfer leicht zulegen. Und das obwohl in der Vorsaison ein Spiel gegen Sturm mit 16.788 Fans in der aktuellen Bilanz herausfällt. In dieser Saison gab es noch keine Heimspiele gegen ein vermeintliches Top-Team. So richtig spannend in dieser Hinsicht - und auch aussagekräftig - werden daher die nächsten drei Heimspiele gegen Red Bull Salzburg, Austria und Sturm sein. 

 

Sturm Graz: Deutliches Plus, aber ...

Deutlich im Plus ist der Zuschauerschnitt von Sturm Graz. 10.205 Fans kamen in den ersten fünf Spielen im Durchschnitt in die Grazer Arena. Letztes Jahr waren es nur 7.538. Klarerweise profitieren die Grazer dabei von den beiden Heimspielen gegen Rapid und Red Bull Salzburg, die in der vergangenen Saison zum gleichen Zeitpunkt noch nicht zu Gast waren. Ob der Trend anhält und Sturm den Schnitt über die ganze Saison wird halten können, ist fraglich. So kamen in der vergangenen Saison im Sommer 2014 gegen Wr. Neustadt nur knapp über 6.000 Fans ins Stadion, während die Grazer in diesem Sommer gegen die Admira 8.547 begrüßen konnten. Die schlechten Leistungen der vergangenen Runden hatten aber auch wieder zufolge, dass gegen die Austria nur noch 8.365 Zuschauer gezählt wurden - und somit weniger als gegen die Admira.

 



 

Red Bull Salzburg: Deutlich weniger Fans im Stadion

Klar und deutlich ist die Tendenz bei Red Bull Salzburg: Die Salzburger legen einen katastrophalen Start hin und verlieren auch die Zuschauer in Massen. Der Schnitt sank von 11.675 auf 9.948 Fans pro Match. Auch in vergleichbaren Spielen gehen die Zuschauerzahlen deutlich zurück: Kamen in der vergangenen Saison im Sommer 2014 gegen Rapid 18.826 Zuschauer, waren es in diesem Sommer nur noch 16.405. Gleiches kann man beim Spiel gegen Grödig beobachten: 12.566 Zuschauer im Vorjahr; 8.365 waren es in diesem Sommer im Salzburger Derby.

 


Austria Wien: Leichter Anstieg 

Der Saisonstart der Veilchen war aus sportlicher Sicht deutlich besser als im vergangenen Jahr, was auch keine besondere Kunst darstellt. Ganz überzeugt sind die Fans von Thorsten Fink aber anscheinend auch noch nicht, wenn man den Zuschauerschnitt als Grad der Zuneigung heranzieht. 7.365 Fans verzeichnete die Austria durchschnittlich in den ersten vier Heimspielen und damit um rund 600 mehr als in der Vorsaison. Vor allem das Wiener Derby sticht hier mit rund 1.000 Fans mehr als im Vorjahr heraus. Sonst ist der Trend aber eher nur zart positiv. Beispiel: Gegen Ried kamen am 13. September 2014 6.026 Fans in die Generali-Arena. Genau ein Jahr später am 12. September waren es mit 6.207 nur geringfügig mehr.

 

Wolfsberg laufen die Fans davon

Der sportliche Höhenflug der Kärntner ist vorerst vorbei: Derzeit zieren die Wolfsberger das Tabellenende, in der Vorsaison waren sie zu dieser Zeit sogar zum Teil an der Tabellenspitze zu finden. Die Belohnung gab es im Sommer 2014 in Form eines Spiels in Klagenfurt gegen Red Bull Salzburg vor über 18.000 Fans. Klar, dass die Wolfsberger diesen Schnitt in dieser Saison bislang nicht halten konnten. Aber auch der Vergleich mit den Spielen in der Lavantal-Arena zeigt, dass Wolfsberg die Fans davonlaufen. Rechnet man das Spiel gegen Salzburg aus der Vorsaison heraus, waren 4.692 Fans pro Spiel im Stadion. In dieser Saison waren es nur noch 3.750. Sogar das Spiel gegen Red Bull Salzburg lockte nur noch knapp über 3.800 Fans ins Stadion.

 



 

Grödig: Es geht noch weiter runter

Es ist fast undenkbar, aber es ist Realität: Der Zuschauerschnitt in Grödig ist im Vergleich zum Vorsommer noch einmal gesunken. Zu den ersten fünf Heimspielen kamen in "Das.Goldberg Stadion" nur noch knapp über 1.300 Fans pro Match. Letzte Saison waren es immerhin noch 1.689 pro Spiel. Gegen Mattersburg waren die Grödiger mit 1.142 Zuschauer nur noch knapp über der Tausender-Marke.

 

Admira: Weniger Zuschauer, aber ...

Die Admira verliert auch im Vergleich zum Sommer der Vorsaison - und zwar deutlich: 3.478 Zuschuer besuchten die ersten fünf Heimspiele durchschnittlich in der Saison 2014/15, in dieser Saison waren es nur noch  2.994 pro Match. Ein einheitlicher Trend ist noch nicht auszumachen, denn fairerweise muss dazugesagt werden, dass in die Bilanz der Vorsaison ein Spiel gegen Rapid mit knapp über 5.500 Zuschauer fällt. Aber auch auffällig ist, dass gegen Red Bull Salzburg in dieser Saison nur 2.879 zahlende Fans verzeichnet wurden - im Vergleich dazu kamen am 16. August 2014 3.950 Fans in die Südstadt. Gegen die Austria hingegen kamen im Vergleich zur Vorsaison deutlich mehr Zuschauer.

 

Mattersburg rettet die positive Bilanz

Erfreulich sind die Zuschauerzahlen in Mattersburg. Das war einerseits nach dem Aufstieg auch so zu erwarten. Mit 6.326 Fans pro Match liegen die Burgenländer mit Anhieb auf Platz 5. Letzte Saison in der Sky-Go-Ersten-Liga betrug der Schnitt über die Gesamtsaison 3.591. Die Liga kann sich überhaupt bei Mattersburg doppelt bedanken. Klammert man nämlich die Zuschauerzahlen der Burgenländer aus und vergleicht die restlichen neun Vereine miteinander, kommt man zu folgendem Ergebnis: Der Zuschauerschnitt der neun Vereine in den ersten neun Runden der Saison 2015/16 ist im Vergleich zur Vorsaison von 6.900 auf 6.703 gesunken (siehe Grafik). Ohne Mattersburg verzeichnet die Liga daher sogar einen Zuschauerrückgang.

 


 

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