Zuschauercheck: Erstmals kein Zahlenschreck
Bevor die nächste Runde in den höchsten Spielklassen angepfiffen wird, haben wir einen Blick auf die bisherigen Zuschauerzahlen geworfen. Und siehe da: Nach rund einem Drittel der Runden ist ein kleiner Lichtblick zu erkennen. Ein Statistik-Check von Mark
Nach den Erfolgen des Nationalteams wird dieses Wochenende wieder auf Klubebene gespielt. Aber will das überhaupt noch jemand sehen? Wir haben uns die Zuschauerstatistiken nach rund einem Drittel der aktuellen Saison angesehen.
Zurück in die Zukunft
Ein Blick auf die Infografik genügt: Immer weniger Fans gehen ins Stadion. Seit der Bundesliga-Saison 2007/08, die bisher bestbesuchteste Saison (1.671.157) der letzten zehn Jahre, sinken die Zuschauerzahlen kontinuierlich. Der Abwärtstrend hat mit der letzten Saison (2013/14) einen neuen Tiefpunkt erreicht: Nur noch 1.109.731 Fans feuerten ihre Mannschaften an, im Schnitt hatte eine Runde knapp 1.000 weniger Stadiongäste als vor zehn Jahren.
Entwicklung Zuschauerzahlen
In der zweithöchsten Spielklasse sieht es ein wenig anders aus. Während die Bundesliga 2007/08 in Bezug auf die Zuschauer eine „Supersaison" war, blieben die Plätze in der zweiten Liga leer. Nur 181.994 Fans stärkten ihren Mannschaften den Rücken, im Durchschnitt nur 919 Fans pro Spiel. Dafür zeigt die Zuschauerkurve nicht stetig nach unten wie in der höchsten Klasse, die bestbesuchteste Saison der letzten zehn Jahre war 2011/12 mit einem Schnitt von 2.214 Zuschauern pro Runde.
Ein Lichtblick
Es scheint, als hätte der eher bescheidene Sommer in diesem Jahr wieder mehr Zuschauer ins Stadion getrieben. Somit ist die Saison 2014/15 bis jetzt ein positiver Lichtblick: Die Bundesliga verzeichnet nach elf gespielten Runden ein Plus von 8.398 Stadiongästen gegenüber dem Vorjahr. In den vergangenen 13 Runden der zweiten Liga unterstützten fast 17.428 mehr Fans ihren Verein als im Jahr zuvor - eine Steigerung von knapp 13%. Sollte diese Tendenz über die ganze Saison anhalten, könnten sich die Zuschauerzahlen nach dem tiefen Fall ab der Saison 2007/08 erstmals wieder steigern.
Vergleich 2014/15 mit 2013/14
Zoom In
Spitzenreiter in der Zuschauer-Tabelle ist der SK Rapid Wien, der nach elf Runden 97.425 Fans im eigenen Stadion hatte - die Abrissparty im St. Hanappi wurde natürlich nicht miteinberechnet. Damit hat der Verein mindestens doppelt so viele Stadiongeher wie alle anderen Bundesligavereine, ausgenommen ist Red Bull Salzburg (66.194). Auch interessant: Die untere Hälfte der Tabelle (SV Scholz Grödig, SC Wiender Neustadt, FC Admira Wacker Mödling, Cashpoint SCR Altach und SV Josko Ried) haben zusammen noch immer weniger Zuschauer als der SK Rapid Wien.
Zuschauerzahlen der einzelnen Vereine
SV Mattersburg ist zurzeit nicht nur sportlich, sondern auch bei den Zuschauern die klare Nummer Eins in der zweiten Liga, gefolgt vom Aufsteiger aus Linz. Damit haben die Burgenländer fast zehnmal soviele Stadionbesucher wie das Schlusslicht FC Liefering (2.575).
Gewinner und Verlierer
Die aktuell ersten Plätze der höchsten Spielklassen sind auch ident mit der Entwicklung der Fan-Zuwächse: Mit 12.736 mehr Fans gegenüber dem Vorjahr zählt der WAC bis dato zu den Siegern, so wie auch der SV Mattersburg (8.278). Dahinter befinden sich Red Bull Salzburg (3.252), SV Horn (746) und der KSV 1919 (496).
Spitzenreiter im Minusbereich ist der SKN St.Pölten, der knapp 20% (3.785) weniger Fans als im Vorjahr im Stadion verzeichnete. Zahlenmäßig werden die Niederösterreicher nur vom SK Sturm Graz übertroffen, der mit einem Minus von 6.033 Zuschauern (11,4%) ebenfalls zu den Verlierern der noch jungen Meisterschaft zählt. Während Red Bull Salzburg zulegen konnte, hat der Schwesterverein FC Liefering in dieser Saison knapp 8% (197) weniger Zuschauer als im letzten Jahr. Verglichen wurden jedoch nur jene Vereine, die nach der 11 bzw. 13 Runde in beiden Saisonen die gleiche Anzahl von Heimspielen hatten.