Rapid und Tabellenmittelfeld als Meistermacher für die Austria
Diese Veilchen eilen mit traumwandlerischer Sicherheit von Sieg zu Sieg. Der eklatante Unterschied zwischen dem FK Austria Wien und dem ersten Verfolger Red Bull Salzburg ist die Performance gegen das Tabellenmittelfeld - und gegen Rapid. Eine Analyse von
Die Austria spielt stark, den Bullen versagen die Nerven – so viel ist sicher. Doch gegen wen holten die zwei Spitzenreiter ihre Punkte? 90minuten.at hat die Performance der beiden Top-Teams untersucht. Dazu wurden drei Einteilungen getroffen: Die Spiele der „Großen Vier" untereinander" die Spiele gegen die drei Teams im Abstiegskampf sowie jene gegen die Mittelfeldmannschaften Wolfsberger AC, SV Ried und den SV Mattersburg. Dabei zeigt sich, dass die Bullen in allen Gruppen hinter der Austria liegen und vor allem gegen die Mittelständer einen ziemlichen Rückstand auf die Austria aufgerissen haben.
Die Performance der Big 4
Der SK Rapid und der SK Sturm haben je ein Spiel mehr absolviert als der FAK und Salzburg, die direkt nach dem Länderspiel aufeinander treffen. Es ist wohl die letzte halbwegs realistische Chance auf eine erfolgreiche Titelverteidigung der Bullen. Sollte Salzburg gegen die Austria gewinnen, übernehmen die Salzburger zumindest im Ranking der Top4 die Führung.
S | U | N | P | |
FAK* | 4 | 2 | 2 | 14 |
RBS* | 3 | 3 | 2 | 12 |
SCR | 3 | 2 | 4 | 11 |
STURM | 2 | 3 | 4 | 9 |
*Ein Spiel weniger absolviert.
Die Spiele gegen die Abstiegskandidaten
Die Veilchen legten eine gegen die drei Abstiegskandidaten Wacker Innsbruck, Wiener Neustadt und Admira Wacker eine nahezu perfekte Performance hin. Der Rückstand der Salzburger hält sich jedoch mit vier Punkten noch in Grenzen.
S | U | N | P | |
FAK | 8 | 1 | 0 | 25 |
RBS | 6 | 3 | 0 | 21 |
STURM* | 6 | 1 | 1 | 19 |
SCR | 5 | 3 | 1 | 18 |
* ein Spiel weniger absolviert
Das Meister-machende Mittelfeld
Den größten Rückstand hat Salzburg in den Spielen gegen Ried, Wolfsberg und Mattersburg aufgerissen. Genau hier liegt der Hund begraben. Der Umstand ist mehr oder weniger durch das Spiel gegen die SV Ried am vergangenen Wochenende erklärbar: Die schleißige Bullenabwehr kassiert zwar allgemein zu viele Tore, das Tabellenmittelfeld geht mit den sich bietenden Chancen effektiver um und deshalb lassen die Salzburg hier auch die meisten Punkte liegen. Ried war nicht öfters als zwei Mal vor dem Tor und führte bis zehn Minuten vor Schluss mit 2:1.
S | U | N | P | |
FAK | 8 | 1 | 0 | 25 |
RBS | 5 | 3 | 1 | 18 |
STURM | 4 | 3 | 2 | 15 |
SCR* | 4 | 0 | 4 | 13 |
*ein Spiel weniger absolviert
Zu viele Tiefs, Rapid als weiterer Meistermacher
Interessant sind auch jene Phasen, in denen sich ein Team im Hoch befindet und Serien starten kann. Das schaffte die Austria in dieser Saison mittlerweile drei Mal über je sechs Runden mit ebenso vielen Siegen. Aus den Runden 9 – 11 holte die Austria nur zwei Zähler, die Bullen neun. Die Veilchen konnten sich mit dem zweiten Derbysieg der Saison aus der Minikrise befreien, die Salzburger mussten hingegen eine Runde später, in der 13., wieder eine Niederlage und zwar wieder gegen Rapid hinnehmen.
Interessant: Gerade im Herbst starteten beide Sechserpacks der Austria mit einem Sieg gegen den Erzrivalen und in der folgenden Runde einem Sieg Rapids über Salzburg. Begannen die Serien des FAK im Herbst mit einem Sieg im Derby, so endeten jene von RBS mit einer Niederlage gegen Grün-Weiß.
In der folgenden Grafik kann man die drei Siegesserien (rot) der Austria gut sehen. Gleichzeitig sind die relativ schwankenden Ergebnisse der Salzburger erkennbar (blau)
Fazit
Die Analyse der Spiele zeigt zwei Dinge: Erstens ist die schwache Performance der Bullen gegen das Tabellenmittelfeld der Hauptgrund am großen Rückstand. Zweitens hat die Austria durch die Derbys immer starken Rückenwind bekommen, während Salzburg an Rapid psychisch zerbrach. Besonders zynisch ist das für die Hütteldorfer: Denn Red Bull holte einen Punkt gegen Rapid, die Austria derer neun.