Lebenszeichen aus Klagenfurt [Zuschauercheck Bundesliga, 11. Runde]
Obwohl der Bundesligaaufsteiger sportlich weit oben mitmischt, blieben die Fans zuletzt zuhause. Gegen den SK Rapid kamen wieder einige mehr, den laufenden Saisonschnitt treibt das aber nicht in die Höhe.
+ + 90minuten.at Exklusiv - Ein Zuschauercheck von Georg Sander + +
Mit einem Knaller startete Austria Klagenfurt in die - je nach Lesart - erste Bundesligasaison bzw. Rückkehr in die höchste Spielklasse. Die Losfee bescherte den Violetten ein Heimspiel gegen den WAC, über 13.000 Fans kamen. Dann aber der Abfall: 3.129 gegen den TSV Hartberg, 3.631 gegen die WSG Tirol, 2.666 gegen den LASK. Gegen den SK Rapid kamen nun deutlich mehr als zuletzt. Zu Gute halten darf man den Fans der Landeshauptstädter, dass andere attraktive Gegner wie Salzburg, die Wiener Austria oder Sturm erst kommen. Der Aufsteiger hilft aber gewissermaßen mit, dass der Schnitt nicht allzu weit nach unten geht.
Minusrekord am Tivoli, okaye Zahlen in Vorarlberg
Die WSG Tirol liegt, wenn auch knapp, am Tabellenende. Gegen den TSV Hartberg waren aufgrund dieses Umstandes und der auch sonst sehr schlechten Zuschauerzahlen nicht viele Fans zu erwarten, 1.200 wurden schließlich eingemeldet. Das ist Minusrekord, die drei am schlechtesten besuchten Spiele der Saison fanden nun allesamt in Tirol statt.
Ganz im Westen des Landes kamen 4.720 Fans zum Duell SCR Atlach gegen den ungeschlagenen Serienmeister namens Red Bull Salzburg. Sechs Heimspiele hat der SCRA bislang absolviert, der Saisonschnitt liegt bei 4.216. Gegen "Kleinere" kommen unter 4.000 Fans, gegen die "Größeren" eben darüber. Vergleicht man die rund 4.200 mit der letzten Corona-losen Saison, also 2018/19, dann entwickelt sich etwas in die richtige Richtung bei den Altachern. Da lag der Schnitt bei 3.988. Ob man da drüber bleibt, wird dann letztlich wohl auch an der sportlichen Performance liegen.
LASK komplett normal, Klagenfurt wieder mit mehr Fans
Wer auf die Frage "Wie viele Fans waren beim LASK-Heimspiel" 6.000 antwortet, liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit richtig, so auch gegen den WAC. Vor Corona waren manchmal ein paar hundert weniger, wenn beispielsweise 3.000 erlaubt waren, waren 3.000 da, bei 1.500 eben 1.500. Die Athletiker ziehen, auch wenn die sportliche Misere aktuell nicht mehr zu leugnen ist, weiterhin die Fans an. Noch sind weder Hopfen, noch Malz verloren, der Rückstand auf "oben" beträgt drei, der Vorsprung auf die rote Laterne einen Punkt(e). Sollten die Athletiker unten landen, dann wird sich wohl weisen, wie treu die Fans wirklich sind.
Nun zu Austria Klagenfurt. Die Veilchen aus dem Süden begrüßten gegen den SK Rapid 7.943 Besucher, zuletzt kamen wie Eingangs erwähnt deutlich weniger. Dabei macht die Pacult-Elf alles, um die Fans zu verwöhnen. Es ist immer was los und sportlich steht man auch ganz passabel da. Das könnten die Besucher ruhig noch mehr honorieren, Stand jetzt muss man aber schon sagen: Ein bisserl ein Eventpublikum sind die Klagenfurter, wenn zum Derby 13.000, gegen Rapid 7.500 kommen und gegen den Rest eben zum Teil deutlich weniger als 4.000. In den kommennden Heimspielen - Austria, Salzburg, Sturm - dürfen die Kärnterinnen und Kärntner den Autor dieser Zeilen aber gerne Lügen strafen!
Sturm und Austria solala
Die Wiener Austria hatte viele Kinder zu Besuch und die Admira auch. 8.017 Besucher kamen zu dem Spiel, das liegt etwas über dem Heimschnitt von 7.882 Besuchern. Die Zahl vom Wochenende ist mit Sicherheit eine der besseren bei dieser Paarung im Heimstadion der Veilchen. In den letzten zehn Jahren kamen nur sieben Mal mehr Fans, bei insgesamt 18 Spielen ohne Corona-Einschränkung, fünf der besser besuchten Spiele datieren aus der Zeit 2011 bis 2013.
Sturm Graz gegen Ried ist wie FAK vs. Admira mittlerweile eine Partie mit langer Historie. In der Bundesliga kickte man erstmals Mitte der 90er gegeneinander. Im letzten Jahrzehnt betrug der Zuschauerschnitt bei 15 Begegnungen ohne Zuschauerbeschränkungen 8.679, nun kamen 8.109, also einige hundert weniger als im Beobachtungszeitraum. Eigentlich könnten durchaus mehr Sturm-Fans kommen, der letzte Sieg der Innviertler in Graz datiert aus dem Jahr 2010.
Was bringt die nächste Runde?
Die kommende Runde hat allerhand spannende Partien zu bieten, wie etwa das Kärntner Derby oder das Duell Erster gegen Zweiter in Wals-Siezenheim. Hartberg empfängt Rapid, das wird wohl ausverkauft sein, ebenso vermutlich das LASK-Heimspiel gegen Altach, aber in den Stadien geht es nur um rund 5.000 bzw. 6.000 Fans. Die Austria empfängt die Rieder und am wenigsten Fans werden wohl bei Admira - WSG sein. So wird sich der Zuschauerschnitt kaum verbessern können.
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