Foto: © GEPA 2019 / Oktober

Zuschauercheck Bundesliga, 13. Runde: Rapid-Fans sei Dank

Die anderen fünf Stadien hatten am Wochenende nur etwas mehr als 3.000 Menschen mehr zu Besuch als das Allianz Stadion. Der Schnitt bleibt dank Rapid über dem Vorjahr.

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Auch wenn die eine oder andere Besucherzahl auf niederigem Niveau gar nicht so schlecht ist, zeigt sich diese Runde in extremem Ausmaß, wie wichtig der SK Rapid Wien für den Zuschauerschnitt in der Bundesliga ist.

 

Das Minusmatch Admira vs Mattersburg

Dass sowohl die Südstädter, als auch die Burgenländer mit einem veritablen Zuschauerschwund zu kämpfen haben, ist bekannt. Die Admira reagierte zuletzt, gemeinsam mit der Stadtgemeinde Mödling gibt es 400 Gratis-Sitzplätze für die Saison. Gemeinsam mit einem gar nicht so schlecht besetzten Auswärtssektor des TSV Hartberg ergeben sich somit 2.579 Fans. Das ist auf die Saison gesehen schon eine Verbesserung, die Heimspielzahlen bewegten sich bislang zwischen 1.711 (gegen WSG Tirol) und 2.037 (LASK). Die beiden Spiele in der letzten Saison waren mit je 1.900 Fans auch deutlich schlechter besucht.

Nicht viel höher liegen die Zuschauerzahlen beim SV Matterburg. Der hatte Red Bull Salzburg empfangen und 2.900 kamen. Diese Anzahl passt ins Bild, die Zeiten, in denen wie 2005 bis 2008 zwischen 9.000 und 14.500 (!) Fans ins Pappelstadion kamen, sind eben lang vorbei. Nachdem auch gegen Sturm Graz diese Saison nur 2.800 kamen, bessere Zahlen gerade einmal bei Heimspielen gegen die zwei Wiener Klubs anfallen, bleibt hier nur noch zu sagen: Die Admira hat noch weniger Fans.

 

Nicht viel mehr in Tirol

Von der WSG Tirol waren keine vollen Tivoli-Stadien zu erwarten. 3.050 gegen Altach sind dann ein bisschen gar wenig, immerhin mehr als im letzten Heimspiel gegen den TSV Hartberg (2.650). Zu den sechs Heimspielen kamen nun im Schnitt 3.595 – eigentlich keine allzu schlechte Zahl, bedenkt man, dass Wacker Innsbruck mit all seiner Tradition 2018/19 auch nur 4.169 Fans im Durchschnitt in Innsbruck hatte. Zur Erinnerung: Wattens rechnet mit einem 2.800-Schnitt, erhofft sich einen 3.800er. Nachdem die Austria, Salzburg und Rapid schon in Tirol waren, wird der Zuschauerschnitt eher in Richtung von 2.800 gehen.

Diese Probleme hat der LASK nicht, auch wenn ein Ligaheimschnitt von rund 5.500 für den Vizemeister und ersten Salzburg-Verfolger freilich ausbaufähig ist. Was die Auslastung der Raiffeisen Arena zu Pasching betrifft, kann man kaum etwas meckern. In der laufenden Saison war man einmal ausverkauft (Salzburg) und es kamen nie weniger als 5.333 Besucher. Die 5.617 gegen die Austria sind somit eigentlich in Ordnung. Viel mehr werden es dann wohl erst, wenn es ein neues Stadion gibt.

 

Sturm unerwartet, Rapid rettet den Schnitt

Eigentlich war alles angerichtet in Graz für eine hohe Besucheranzahl. Die Blackies konnten im letzten Ligaheimspiel dem Serienmeister einen Punkt abknöpfen, brachten ein 4:0 aus St. Pölten mit. Und der WAC hatte keinen so einfachen Oktober gehabt. Da hätte Sturm den Kampf um Rang drei durchaus spannend gestalten können. Daraus und aus 10.000 Fans wurde nichts. Allerdings mit einem großen Aber. Denn das Duell, das seit 2012 auf Bundesliga-Ebene ausgetragen wird, war erst drei Mal im fünfstelligen Zuschauerbereich. Die 9.117 liegen übrigens um etwas mehr als hundert unterhalb des Zuschauerschnitts aller bisheriger Bundesligaduelle zwischen den beiden Mannschaften.

Nachdem alle entweder die schlechten Erwartungen erfüllt haben oder gar enttäuschten, war es wieder am SK Rapid Wien, den Zuschauerschnitt hoch zu halten. Über 20.000 pilgerten nach Hütteldorf – gegen den Tabellenletzten SKN St. Pölten. Um es ganz deutlich zu machen: Die fünf anderen Partien des Spieltags kamen auf einen Schnitt von 4.653, mit dem SCR auf 7.277. Kaum auszudenken, wie der Zuschauerschnitt aussehe, wenn Rapid nicht in der Liga wäre. Zwar würden sich Schaulustige wohl auf andere Klubs verteilen, aber 20.000 bringt eben kein anderer Klubs ins Stadion, schon gar nicht gegen das Schlusslicht. Hinweis: Für die Rapid-Heimspiele gegen Hartberg, Wolfsberg und eben den SKN gab es Freikarten für Freiwillige Feuerwehren - Rapid kommunizierte vor dem Spiel, dass rund 8.000 Freikarten in Anspruch genommen wurden. Eine genaue Zahl für das Spiel gegen St. Pölten gibt es nicht, aber wenn beispielsweise 3.000 Freikarten für das Duell am Samstag vergeben worden wären, läge der Anteil der verkauften Tickets bei rund 17.000.

Zeichen setzen

Man sieht also: Rapid ist sehr notwendig für die Liga, was den Zuschauerschnitt angeht. Es zeigt sich aber auch, dass ein modernes Stadion bzw. eine moderne Infrastruktur die Attraktivität des Stadionbesuchs noch erhöhen.

Kommende Runde könnte es ohne Rapid-Heimspiel spannend werden, wie die Zuschauer auf ihre Lieblingsklubs und deren Leistungen reagieren. Sturm will im Steiermark-Derby gegen Hartberg die Scharte aus der WAC-Klatsche ausbessern. Am Samstag empfängt der SKN die WSG Tirol – vielleicht lassen sich die Niederösterreicher ja von einem Auswärtssieg in Hütteldorf euphorisieren. Freude bereitete auch eine andere Mannschaft den eigenen Fans: Altach konnte nach fünf Niederlagen in Folge in Tirol aufzeigen, mit Rapid als Gegner kann da zuschauermäßig einiges gehen. Am Sonntag gibt es dann die rund 5.500 Fans in Pasching bei LASK gegen Admira, die Austria empfängt den SV Matterburg und man wird sehen, wie viele das sehen wollen. Am späten Sonntagnachmittag kommt es schließlich bei WAC gegen Salzburg zum absoluten Topspiel; fraglich, wie viele das dann sehen wollen.

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