Foto: © GEPA 2019 / November

Zuschauercheck Bundesliga 14. Runde: Auch in der Provinz gibt es Potential

Der 14. Spieltag der tipico Bundesliga hielt im erwartbaren Rahmen schlechte Besucherzahlen bereit. Dabei waren schon einmal mehr Fans in die kleineren Stadien gekommen.

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Einerseits fanden sich die Fans in den sechs Stadien ungefähr genau so ein, wie man es erwarten konnte, die eine oder andere Leistung der Vorwoche hätte allerdings auf vollere Stadien hoffen lassen. Auch abseits der großen Ballungszentren könnten sich die Fans zahlreicher in die Spielstätten begeben.

 

St. Pöltner Minusrekord und Wolfsberger ordentlich

2.340 ist der Saisonminusrekord für den SKN St. Pölten. Die WSG Tirol ist kein Zuschauermagnet, allerdings war die Novemberpartie gegen den Tiroler Verein mit dem großen Namen vor einem Jahr mit 2.700 Besuchern auch nicht so gut besucht. Etwas verwunderlich ist es dennoch, kamen doch bislang in einer schlechten St. Pöltner Saison doch stets über 3.000 Fans in die NV Arena. Nun feierten die Niederösterreicher einen Auswärtssieg in Hütteldorf und wenige fanden sich im Stadion ein. Vielleicht konnte die Schmidt-Elf nun aber Werbung für sich machen und am 30. November kommen dann gegen den SV Mattersburg wieder mehr Besucher.

Die zweitniedrigste Zahl vermeldet der Wolfsberger AC, der im Spitzenspiel Dritter gegen Ersten Red Bull Salzburg empfangen hatte. Die WAC-Anhängerschaft wird gewissermaßen mit Spielen ihrer Mannschaft verwöhnt, erst am vergangenen Donnerstag gab es das Europa League-Spiel gegen Istandbul Basaksehir in Graz. An die 19.250 Fans, die in Klagenfurt am 14. September 2014 diese Paarung sahen, kam das Spiel am Sonntag logischerweise nicht ran, aber die Zahl ist eigentlich ordentlich. Denn mehr Fans als die 4.825 kamen zuletzt 2016 im März zu einem Spiel WAC – Salzburg. Letzte Saison kamen im Grunddurchgang 4.655, in der Meistergruppe 3.409. Und noch vor zwei Jahren, am 10. Dezember, verirrten sich lediglich 2.187 unerschrockene Fans in die Lavanttal Arena. Die Wölfe verzeichnen also wieder einmal ein Plus.

 

Altach und LASK in der Nähe des allgemeinen Rundenschnitts

Bei den Vorarlbergern fehlten von den 5.104 auf 5.859 doch noch einige auf den Rundendurchschnitt. Das Spiel gegen Rapid war das bestbesuchte Heimspiel des SCR Altach in der laufenden Bundesligasaison, gegen Sturm kamen mit 5.041 annähernd gleich viele. Insgesamt gab es in all den Jahren, seit sich Altach und Rapid 2006 das erste Mal auf Bundesliganiveau begegneten, aber nur zwei Spiele, die schlechter besucht waren, in der 32. Runde 2007 (4.000) und letztes Jahr in der Qualifikationsgruppe (5.038). Potential wäre allerdings da, vor dem Abstieg und nach dem Wiederaufstieg der Vorarlberger kamen regelmäßig über 7.000 Fans zum Duell mit Rapid.

Im letzten Zuschauercheck hieß es im Ausblick: „ Am Sonntag gibt es dann die rund 5.500 Fans in Pasching bei LASK gegen Admira.“ Und ungefähr genau so trat es ein, den 1:0-Sieg der Europacuphelden gegen die Südstädter ließen sich 5.410 Besucher nicht entgehen. Natürlich kennt man die Stadionthematik rund um den LASK, die Gugl ist in der gegenwärtigen Form nicht wirklich geschaffen für Ligaspiele – aber auf Sicht wird man doch noch mehr Fans anziehen müssen, der Zentralraum in Oberösterreich ist bekanntlich dicht besiedelt. Diese Paarung hat übrigens eine sehr lange Tradition, das erste Ligaduell datiert vom 20. August 1971. So richtig gut besucht war das Duell nie, die höchste Zahl liegt mit 7.000 nicht sonderlich hoch und das Spiel fand bei der Admira statt, im Jahr 1987.

 

Protestierende Austria-Fans und Grazer 10.000

Die Veilchen sind in einer sportlich prekären Lage und konnten mit dem 2:1 den Kopf einigermaßen aus der Schlinge ziehen. Die Fans protestierten gegen gefühlt alles und jeden, die Lage ist eher undurchsichtig und dennoch kamen 7.385. Heimspielzahlen der Austria zu vergleichen ist durch den zwischenzeitlichen Umzug ins Happel-Oval etwas schwierig, Anfang September kamen letztes Jahr 9.046 Besucher in die Generali Arena. Auf die mittlerweile mehr als 13 Jahre dauernde Geschichte des Duells mit Matterburg gesehen sind die 7.385 über dem Durchschnitt der bisherigen 27 Duelle in den jeweiligen Heimstätten der Wiener. Dieser Durchschnitt liegt bei 7.082.

Weitaus weniger Tradition hat das Duell Sturm Graz gegen den TSV Hartberg. In der Bundesliga war es erst das vierte Duell, das Datenservice wartet noch mit drei Cuppartien (1984, 2012, 2015) auf. Das erste Ligaduell in der 1. Runde 2018 war mit 10.785 besser besucht, aber Erstrundenspiele haben es auch an sich, dass sie im Sommer bei meistens besten Wetter stattfinden. Insofern sind 10.087 für ein Wochenende Mitte November eine ordentliche Anzahl an Fans.

Weit auseinander

In der kommenden Runde nach der internationalen Pause werden die Zahlen wohl weit auseinander klaffen. Während bei Mattersburg gegen den WAC, Tirol gegen den LASK oder Hartberg gegen Altach wohl wenige Fans zu erwarten sein werden, werden bei Salzburg – St. Pölten wohl um die 10.000 kommen, bei Rapid gegen Sturm ist das Doppelte möglich. Und dann gibt es noch das Antreten der Austria in der Südstadt – dieses Spiel ist schwer einzuschätzen. Rückt die Austria-Familie zusammen, wird es den Kassier der Panther freuen.

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