Foto: © GEPA 2019 / Mai

Zuschauercheck 31. Runde: Rapid zieht auswärts auch nicht mehr

Die 31. Runde brachte keine neuen Rekorde, auch das Argument „Sportlicher Erfolg“ als Zuschauerfaktor muss in Zweifel gezogen werden.

Ein Faktencheck von Georg Sander

 

Sollte nun nicht mehr allzu viel Positives auf den Rängen passieren, wird der Zuschauerschnitt der Saison 2018/19 unterhalb des Wertes aus 17/18 liegen. Das ist bemerkenswert, war die Saison partiell doch sehr spannend. Das ist schade, denn die im Großen und Ganzen immer besser werdende Arbeit der Klubs sowie das Bemühen von Bundesliga und TV-Partnern ist keineswegs schlecht.

 

Die Qualigruppe

Das bestbesuchte Spiel der Qualifikationsgruppe war diesmal nicht jenes mit Rapid-Beteiligung, sondern Altach gegen Hartberg. Die Vorarlberger stützen mit 4.701 Fans gegen den Aufsteiger den Umstand, dass man auch als Klub im unteren Playoff durchaus für Zuschauer attraktiv sein kann. 3.988 im Grunddurchgang, 4.592 in der Qualigruppe. Das ist aller Ehren Wert, kann man doch getrost davon ausgehen, dass – ohne respektlos sein zu wollen – Sturm vermutlich doch mehr ziehen würde als Hartberg.

Mehr Fans als zuletzt fanden sich bei AdmiraWacker Innsbruck ein, aber noch immer mehr als sonst in der Südstadt. Die Panther feierten den fixen Klassenerhalt mit 3.850 Zuschauern. In Runde 19 waren es etwas mehr als halb so viele. Insofern kann hier ein Zuschauerhoch im Abstiegsduell geben -  insgesamt kommen gegenwärtig im Schnitt 2.510, was generell ausbaufähig ist, aber es gibt auch Klubs mit noch weniger Fans.

Rapids Gastspiel beim SV Matterburg lockte dann nur noch 4.200 Fans an. Noch am Ende des Grunddurchgangs waren es über 10.000. Insgesamt gelten Rapid-Auswärtsspiele als die bestbesuchten, kommen die Hütteldorfer, kamen im Grunddurchgang 8.425 Fans bei deutlich größeren Stadien in Wien, Salzburg oder Liebenau. In der Qualifikationsgruppe – und das ist bemerkenswert, zieht Wacker Innsbruck als Gast am besten. Gegenüber den Auswärtsspielen im Grunddurchgang verliert Rapid hier also eine Anzahl von dreieinhalttausend Fans.

Die Meistergruppe

Bei den Top6 zeigt sich, dass sportlicher Erfolg bzw. mögliche Erfolge komplett unterschiedlich von den Fans bewertet werden. Obwohl es für den SKN St. Pölten im Heimspiel gegen den LASK um Europa ging, kamen nur knapp 3.200 Zuseher. Das sind fast 900 weniger als im Grunddurchgang. Natürlich, die Leistungen in der Meistergruppe waren faktisch einfach schlecht, aber in dieser Saison hätte es dennoch mit dem Europacup klappen können.

Komisch auch die Zahlen bei Sturm gegen Salzburg. Obwohl objektiv die Erfolgswahrscheinlichkeit gegen die Wiener Austria in der Vorwoche höher gewesen wäre, kamen mit 11.486 Fans gleich 3.300 Zuschauer mehr gegen den Serienmeister. Der hat in der Liga von den letzten zehn Duellen in beiden Stadien nur je einmal gegen Sturm verloren und unentschieden gespielt. Das ist schwer zu verstehen, alleine am viel besseren Wetter wird es nicht liegen.

Bei der Wiener Austria ist das anders. Die Ibertsberger-Elf war um äußere Ruhe bemüht, um sich inhaltlich zu entwickeln. Seit Runde 25 ging nur ein Spiel verloren und schon dankten es die Fans im vorentscheidenden Spiel um die Quali zur Europa League-Gruppenphase. 11.252 kamen in die Generali Arena gegen WAC – rund 2.700 mehr als zu dieser Paarung im Grunddurchgang.

 

Ausblick auf das Saisonfinale

Theoretisch wäre es noch drinnen, dass der Zuschauerschnitt 2018/19 nach den regulären 32 Runden über dem der Vorsaison liegt. Dazu müssten aber alle Stadien, in denen in der 32. Runde gespielt wird, ausverkauft sein. Nachdem das wohl eher nicht passieren wird, wird sich der Zuschauerschnitt eben vermutlich knapp unterhalb der Vorsaison ergeben. Allerdings gibt es dann noch Playoffspiele - ein Heimspiel von Rapid gegen den SVM sowie Duelle zwischen dem Sieger dieser Paarung und Sturm oder der Austria. Die werden den Schnitt dann mit Sicherheit verbessern. Ob am Ende der Saison jedoch eine signifikante Steigerung zu erkennen sein wird, ist fraglich.

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