Zuschauercheck 21. Runde: Pappelstadion schlägt Austria und Salzburg

In fünf von sechs Bundesligastadien ging es um den bekanntlich sehr ominösen Strich. Mattersburg verzeichnete - dank Rapid - die meisten Fans.

Ein Faktencheck von Georg Sander

 

Vielleicht fehlte den Fans des TSV Hartberg ein bisschen der Glaube daran, dass man mit einem Sieg gegen den WAC noch ein Wörtchen um die Meistergruppe mitreden hätte können. 3.678 kamen dann doch in die Steiermark - so könnte man es oberflächlich benennen. Die Wahrheit aber ist: Nur gegen Rapid, Austria, Sturm und Salzburg kamen mehr Fans in die Profertil Arena. Wie sich die Zuseherzahlen nun entwickeln werden, ist genau so offen, wie das Rennen um den Strich. Bei Hartberg wäre man wohl nicht unfroh, würde man kommende Runde eine Niederlage des SK Sturm sehen sowie in Hütteldorf siegen und Mattersburg auch gewinnen. Dann hätten die Hartberger noch zwei weitere zuschauerträchtige Duelle gegen Sturm und Rapid.

 

Fans, aber wenig Zuschauer

Ungemach droht dafür von hinten. Denn die Admira pirscht sich mit dem dritten Sieg im dritten Frühjahrsspiel, diesmal gegen den SKN St. Pölten, auf bislang fünf Punkte ran. Die Südstädter kommunizierten wohlwollende 2.350 Zuschauer beim sogenannten Niederösterreich-Derby. Insider wissen, dass das einzig wahre Niederösterreich-Derby zwischen Krems und St. Pölten ausgetragen wird und so sah der Zuschauerzuspruch auch aus. Somit ist die Admira in der Zuschauertabelle Letzter und es bewahrheitet sich der alte Spruch, die Panther hätten zwar Fans, aber wenig Zuschauer.

 

Guter Schnitt in Pasching

Ganz anders der LASK. Im für den Kampf um die Meistergruppe einzig unbedeutenden Spiel gegen Wacker Innsbruck kamen 5.521 Zuschauer, was fast auf den Fan genau dem gegenwärtigen Saisonschnitt entspricht. Die im Grunde einzig wichtige Frage im Zusammenhang der Athletiker mit dem Stadion in Pasching ist: Wird man im Kampf um den Champions League-Qualifikationsplatz (oder gar den Titel?) auf die ungeliebte Gugl wechseln? Bislang wurde abgewunken, dass dort aber mehr Fans rein passen, ist auch klar. 

 

Pappelstadion schlägt Generali- und Bullen-Arena

Selten so viele Fans wie am Sonntag gegen Rapid begrüßte der SV Mattersburg. Mit 10.200 ist dieses Spiel das bestbesuchte der Runde und zuletzt befanden sich am 13. November 2010 (!) mehr Zuschauer im Pappelstadion. Der Gegner damals hieß fast notgedrungen ebenfalls Rapid. Und falls sich wer fragt: Ja, Patrick Bürger spielte damals, saß gestern auf der Bank. Mario Sonnleitner spielte beide Partien, 2010 und 2019. 

Etwas weiter nördlich spielte die Wiener Austria gegen den SCR Altach. 9.380 Fans sahen dieses - aus Sicht der Veilchen - Trauerspiel und die Konsequenzen sind mittlerweile bekannt. Dabei darf nicht vergessen werden, dass diese 16. Partie zwischen den beiden Teams (inkl. einer Cuppartie) das am besten besuchte Duell der beiden Klubs überhaupt war. Aber hier stellt sich aber die Frage, ob beim nächsten Heimspiel der Austria nicht ein paar lieber zuhause bleiben.

Bleibt noch das Spiel zwischen Red Bull Salzburg und Sturm Graz. Die 10.142 Besucher sind ein guter Wert für diese Begegnung, die in Salzburg seit der Übernahme durch Red Bull zum 27. Mal statt fand. Neun Mal war die Partie schlechter besucht, 14 Mal deutlich besser (mehr als 1.000 Besucher mehr), wobei zehn dieser Duelle aus den Jahren 2005 bis 2010 datieren.

Wieder mehr?

In der kommenden Woche bestreiten die zwei besten Klubs in der Zuseherstatistik, Rapid und Sturm, Heimspiele. Man braucht kaum eine Glaskugel, um hier von insgesamt rund 25.000 Fans in Hütteldorf bzw. Liebenau auszugehen. Ob die insgesamt 41.271 Fans der 21. Runde aber übertroffen werden können, bleibt dahin gestellt. Mit Altach - LASK, Wolfsberg - Admira, St. Pölten - Mattersburg und dem Westderby Wacker Innsbruck - Red Bull Salzburg stehen die Vorzeichen dafür aber möglicherweise nicht so gut.