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Zuschauercheck ÖFB-Cup: Besondere Konstellationen sorgen für gute Zahlen

Über 12.000 Fans in Graz-Liebenau und Hütteldorf, in Pasching kamen mehr als in der Liga und auch die Zahlen beim SC Wiener Neustadt sind in Ordnung.

Ein Faktencheck von Georg Sander

 

Insgesamt besuchten 32.493 Fans die vier Spiele des ÖFB-Cup-Viertelfinales. Das ergibt einen Durchschnitt von 8.124 und bedeutet auch, dass etwas weniger als ein Drittel aller Cup-Zuschauer in dieser Runde der letzten Acht in den Stadien Österreichs zugegen waren. 

 

SC Wiener Neustadt - Red Bull Salzburg, 2.170 Fans

Das in vielen Belangen sehr ungleiche Duell zwischen dem Zweitligisten und dem Serienmeister lockte noch am wenigsten Fans an in diesem Viertelfinale. Die Heimmannschaft betrieb dabei durchaus Werbung für sich, zwar war das Spiel nicht ganz so knapp, wie das Endergebnis vermuten lässt, aber ein 2:1 gegen Salzburg ist aller Ehren wert. Vor allem deshalb, weil sich sonst nur 626 Besucher im Schnitt ins Stadion des SCWN verirren. Das letzte Cupheimspiel war im Achtelfinale 2016/17 gegen die Admira, da kamen 1.200 Fans. Selbige Paarung gab es in der 2. Runde 2014/15 vor 1.367 Zuschauern. Das drittletzte Cupheimspiel bestritten die Neustädter 2009/10, als man es auch ins Finale schaffte. Im Viertelfinale gegen den LASK kamen damals 1.450 Zuschauer. Die Zahlen sind enorm schwer vergleichbar, da sie zeitlich weit auseinander liegen. Besser besucht als das Spiel am vergangenen Sonntag war zuletzt die Halbfinalpartie gegen die Wiener Austria im April 2009 - 6.800 kamen.

 

LASK - SKN St. Pölten, 5.348 Fans

Das Versprechen vom attraktiven Fußball haben die Linzer Fans dem Cheftrainer abgekauft - und die Spieler am Feld haben es dann auch noch eingelöst. Es ist nicht üblich, dass im Cup ähnlich viele Fans kommen wie in der Liga, wenn zwei Bundesligisten aufeinander treffen. Dass der Tabellenzweite auf den Dritten traf, wird noch seinen Anteil gehabt haben. Wie das Publikum zum LASK im Cup steht, ist wiederum schwierig zu bewerten, die letzten Heimbegegnungen datieren aus dem Jahr 2013. Einmal gegen Rapid (6.200 Fans) und einmal just gegen den SKN, vor 1.000 Zusehern in der 2. Runde. Damals kickten die Athletiker aber in der Regionalliga und die Niederösterreicher in der zweiten Leistungsstufe. Misst man die Partie gegen den Ligakollegen an den letzten Partien in der Bundesliga, zeigt sich aber ein positives Ergebnis. Zum 0:0 in der zweiten Runde kamen im August 5.061 Fans, letztes Jahr im Sommer 5.271, im Februar 2018 3.877.

 

Rapid - TSV Hartberg, 12.700 Fans

Vor einem Jahr sahen Ende Februar 7.200 Fans einen SK Rapid, der mit einem blauen Auge im eisigen Allianz Stadion die SV Ried mit 2:1 besiegte. Die 12.700 sind deutlich unterhalb des Ligaschnitts von 17.366, das Heimspiel gegen Hartberg folgt erst in der 22. Runde. Aber Rapid und der Cup, das ist ohnehin keine große Liebe. Seit dem Sieg über den DSV Leoben 1995 konnten die Hütteldorfer kein einziges Mal mehr die begehrte Trophäe in die Höhe stemmen. In den letzten beiden Spielzeiten - Rapid erreicht das Halb- bzw. das Finale - kamen sehr viele Zuschauer. Zum Februartermin 2016 gegen die Admira hingegen nur 6.200. Insofern sind die 12.700 gegen Hartberg ein guter, wenn nicht außergewöhnlicher Wert für Rapid in Cupheimspielen.

 

GAK - FAK, 12.295 Fans

Den außergewöhnlichsten Besuch verbuchte aber freilich Regionalligist GAK. Der in früheren Jahren krisengebeutelte ehemalige Bundesligist trägt seine Regionalligaspiele derzeit vor 2.500 Fans aus. Vielleicht ist es ein bisschen mit der Partie Wiener SK (damals noch) gegen Red Bull Salzburg vergleichbar, als 2014 6.224 Fans auf den Sport-Club-Platz kamen. Es wird wohl generell die Sehnsucht nach dem Sieg des David gegen den Goliath sein, Graz ist zudem eine große Stadt und im Gegensatz zum (nun) WSC sind die großen Erfolge noch nicht so lange her. Es wäre nun nicht verwunderlich, wenn im Halbfinale gegen Red Bull Salzburg noch mehr Fans kommen. Wenn dann schon das Duelle GAK - FAK eines zwischen dem Kleinen und dem Großen war, wird das gegen die Bullen noch mehr der Fall sein.

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