Foto: © GEPA 2019 / August

Zuschauercheck Bundesliga, 3. Runde: Rapid im Qualifikationsgruppenmodus

Obwohl die Saison erst begonnen hat, kamen zu Rapid vs Altach so viele Fans wie zuletzt in der Qualifikationsgruppe. Red Bull Salzburg hingegen bringt derzeit mehr Fans ins Stadion als letzte Saison.

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Ein Faktencheck von Georg Sander

 

Rapid ist das Zugpferd im Bereich Zuschauer, das ist in ganz Österreich bekannt. Allerdings sinken die Zuschauerzahlen in Hütteldorf seit dem Hoch nach der Stadioneröffnung konstant. Ein weiteres Sorgenkind ist weiterhin die Admira, die eigentlich keine Bundesliga-tauglichen Zuschauerzahlen meldet. Da auch Mattersburg erst ganz langsam wieder den einen oder anderen Fan mehr verbucht und von der WSG Tirol nicht allzu viel zu erwarten ist, sinkt der laufende Schnitt unter 7.000.

 

Salzburg im Auf-, Rapid im Abwind

Die Salzburger sind nicht nur sportlich gut drauf, sondern konnten auch gegen den WAC wieder deutlich mehr Fans als bei den letzten derartigen Paarungen begrüßen Die 8.874 sind mehr als 3.000 Besucher mehr als im Schnitt der letzten sechs Heimpartien gegen die Wolfsberger in den letzten drei Saisonen. Schon gegen den SV Mattersburg konnte ein deutlicher Anstieg gegenüber vielen Partien zuvor registriert werden.

Ganz anders sieht die Entwicklung in Hütteldorf aus. Rapid begrüßte gegen Altach lediglich 12.800 Fans – noch immer Rundenspitzenwert, aber ein Rückgang. Während man beispielsweise im Grunddurchgang 18/19 rund 17.500 Fans im Schnitt begrüßen konnte, waren es in der Qualifikationsgruppe nur noch etwas mehr als 14.000. Weniger Fans kamen zu dieser Paarung bei einem Rapid-Spiel zuletzt 2014/15, das war allerdings noch im Hanappi-Stadion. Seitdem waren die Zahlen stets über 13.000, zum Teil recht deutlich. Wenn man so will, passt sich der Besuch hier dem Niveau aus der Qualifikationsgruppe an.

 

Maues Niveau in der Südstadt und am Tivoli

Weiterhin auf sehr mauem Niveau sind die Zuschauerzahlen aus der Südstadt. Dabei sind die etwas mehr als 2.000 Fans gegen den LASK nicht einmal herausragend schlecht. Es gab schon Partien, die schlechter besucht waren. Was auch immer die Admira im Bereich Fan-Aktivierung unternimmt (oder auch nicht unternimmt), der Zuschauerschnitt in der Südstadt ist nicht bundesligatauglich.

Um neue Anhänger muss auch die WSG Tirol kämpfen, die mit dem SKN St. Pölten einen Klub im zweiten Heimspiel zu Gast hatte, der oftmals wenig Fans mitbringt. Die 3.050 sind zwar insgesamt vielleicht in Ordnung, aber für einen Bundesligaklub dennoch wenig. Vergleichsklub Wacker Innsbruck hatte im einzigen Saisonheimspiel gegen die Niederösterreicher mit 4.321 mehr Fans im Stadion. Natürlich hat Wattens andere Voraussetzungen, schönreden muss man diese Zahlen aber auch nicht.

 

Ausverkauft in Hartberg

Erwartbar ausverkauft war das Steiermark-Derby zwischen dem TSV Hartberg und dem SK Sturm Graz. 5.420 Zuschauer waren gekommen, die Profertil-Arena war also rappelvoll und ausverkauft, was sie bei einigen Spitzenspielen, etwa gegen Rapid oder Salzburg, auch ist. Das Wichtige für die Steirer wird nun sein, ähnlich wie der LASK, auch viele Fans zu den nicht-Spitzenspielen zu bewegen.

Ein derartiges Spitzenspiel fand – zumindest aus Austria Wien-Sicht – in Mattersburg statt. Fans beider Lager kamen, über 4.000 insgesamt. Das sind mehr als bei den letzten beiden Aufeinandertreffen dieser Teams im Pappelstadion, seit dem Wiederaufstieg der Burgenländer 2015/16 aber beträgt der Schnitt bis vor dieser Partie rund 4.740 – es ist also noch einiges aufzuholen.

Schwacher 6.000er-Schnitt

Fazit: Der Rundenschnitt mit knapp über 6.000 fällt sehr schwach aus. Das Altach-Spiel Rapids kann ein negativer Ausreißer sein oder eine Trendbestätigung. Nach dem Rapid mit dem Umzug ins Allianz Stadion den Schnitt deutlich steigern konnte, sind die Zahlen danach stetig im Sinken begriffen. Über die Gründe, warum Rapid so schwach ist, wird übrigens hier diskutiert. Allerdings sind im Bereich Zuschauer die Problemlagen bekanntlich woanders, in dieser Runde in der Südstadt oder in Tirol.

In der nächsten Runde kommt es in Graz zum stets gut besuchten Aufeinandertreffen von Sturm und Rapid, die Austria empfängt die Admira. Hier müssen diese Partien wohl Spiele wie St. ölten gegen Salzburg oder Altach gegen Hartberg gewissermaßen kompensieren. Damit der Saisonschnitt vielleicht doch wieder Richtung oder gar über 7.000 wandert.

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