Zuschauercheck, Runde 14: Respektable Zahlen
Obwohl die Runde schlechtere Zuschauerzahlen vermuten ließ, bleibt die 14. Runde der Bundesliga nur knapp unterhalb des Saisonschnitts.
Von Georg Sander
An dieser Stelle wird mit Zuschauerzahlen häufig hart ins Gericht gegangen, nach der 14. Runde muss aber ein Lob ausgesprochen werden. Zunächst an die Fans des SK Sturm Graz, der den SKN St. Pölten empfing. Trotz des Umstandes, dass die Blackies zuletzt am 15. September ein Bundesligaspiel gewinnen konnten und obwohl mit dem SKN eine in der Fremde nicht ganz so gern gesehen Mannschaft zu Gast war, kamen 9.218 Fans. Das sind nur rund 2.000 weniger als gegen Salzburg. Misst man die Partie an den Heimspielen gegen Altach (6.712), Mattersburg (6.958) oder Wacker (7.867) ist das ein guter Wert.
Auch Wacker Innsbruck, im 'Westderby' gegen den SCR Altach gefordert, begrüßte deutlich mehr Fans als im bisherigen Saisonschnitt, der aber nach wie vor unter 5.000 liegt. Auch hier lohnt ein kurzfrisitger Vergleich: Das sind nur etwas weniger als gegen die Austria (5.532) und mehr als gegen den LASK (3.873) oder die Admira (3.620). Somit durften sich relativ gesehen viele Fans über den fünften Punktgewinn in Serie freuen.
Im Sinne der Zuschauerentwicklung verbuchte der LASK im Duell mit der Admira einen Rückschlag - der einzige in dieser Runde. Unter 5.000 Fans kamen in dieser Spielzeit noch nicht in die TGW Arena. Es hätten auch nur noch 1.136 bis zum "Ausverkauft!"-Schild Platz. Fraglich ist, ob die anstehenden Heimduelle bis zum Jahreswechsel gegen Hartberg und Mattersburg nun mehr Fans als gegen den Tabellenletzten anziehen.
Nur das etwas seltsam 'Packderby' genannte Spiel zwischen den Wolfsbergern und Sturm lockte mehr Fans in die Lavanttalarena als WAC gegen Rapid. Die Wölfe, als "best of the rest" in der Zuschauerwertung nach Wien, Salzburg, Graz, Linz und Innsbruck können damit weiter massiv Fans gewinnen. Im Aufstiegsjahr 12/13 kamen 5.155, nach zwei weiteren guten Jahren fiel der Schnitt 15/16 auf 3.557, 3.608 und zuletzt 2.863. Die gegenwärtig 4.295 ergeben eine 50-prozentige Steigerung gegenüber der Vorsaison.
Der SV Mattersburg ist mit seinen nur knapp über 2.000 Fans im Schnitt das insgesamt schlecht besuchteste Team der Liga, sogar noch hinter der als "grauen Maus" verschrieenen Admira. Im Duell mit Hartberg, inklusive sehr gut befülltem Auswärtssektor, vermeldet man 2.800 Fans. Im Duell mit einem gewissen Lokalderbycharakter ist das ein guter Wert. Es zeigt aber auch, wie klein die Brötchen sind, die die Burgenländer backen. Gut für die Mattersburger, dass die ausstehenden Duelle in diesem Kalenderjahr gegen die Austria und gegen die Admira ebenfalls einen gewissen lokalen Reiz haben.
Aller Ehren Wert waren auch die über 10.000 Austria-Fans beim Duell mit Red Bull Salzburg. Trotz reihenweiser sportlicher Bankrotterklärungen kam wieder eine fünfstellige Anzahl an Besuchern. Man mag sich nicht ausdenken, wie die offenbar leidensfähigen Austria-Fans reagieren würden, wenn die Mannschaft jetzt auch noch ein paar Siege einfährt.
Ausblick
Es wird noch vier Spieltage bis zum Jahreswechsel und somit einer großen Analyse der Zuschauerentwicklung geben. Zwar werden die Temperaturen wohl nicht besser, die Tabellensituation lässt aber auf viele (mitunter neue) Fans bei Klubs wie Wolfsberg, Hartberg oder Wacker Innsbruck hoffen, ebenso auf jene Anhänger der Großklubs, die ihr Team Richtung Meistergruppe pushen wollen. Für die aktuelle Runde gilt: Einige Kennzahlen sprechen für eine Verbesserung des Zuschauerschnitts.