Foto: © GEPA Mai

Die rot-weiß-rote Titelrangliste im 21. Jahrhundert

Sturm hat mit dem Cup-Sieg den dritten Titel in diesem Jahrtausend geholt. Die Zeiten der Wiener Dominanz sind vorbei.

Ein Faktencheck von Georg Sander und Michael Fiala

 

Am 16. Mai 2000 kürte sich der GAK mit einem 6:5-Erfolg im Elfmeterschießen gegen Austria Salzburg zum ersten Titelträger des neuen Milleniums. Der spätere Pleiteklub FC Tirol Innsbruck sicherte sich elf Tage später mit einem 2:1 über Austria Wien den ersten Meistertitel. Die Liste aller Titelträger seit 2000 bestätigt einen Eindruck: Geld spielt Fußball! Die meisten Titel erreichten Vereine, die einen Mäzen hatten oder haben; oder die auf dem Weg zu den Titeln mehr Geld ausgaben als sie hatten. Mit Tirol, dem GAK und dem FC Kärnten gingen drei der insgesamt neun Titelträger seit 2000 später in Konkurs. Der SK Sturm, vor seinen Bewerbssiegen im Zwangsausgleich, überholte wiederum mit dem fünften Cupsieg, dem zweiten in diesem Jahrtausend, den SK Rapid Wien, der "nur" zwei Meisterteller erspielen konnte. Nicht berücksichtigt ist der zwischen 1986 und 2004 ausgetragene Supercup.

(Artikel wird unterhalb fortgesetzt)

90minuten.at-TV: Sturm feiert den Cup-Sieg

Alle Cuptitelträger seit der Saison 1999/2000*

Den Spitzenplatz teilen sich Cup-Rekordtitelträger Austria Wien (insgesamt 27 Titel) und der Dominator der letzten Jahre Red Bull Salzburg. Der GAK, nach Konkursen derzeit in der Landesliga auf Aufstiegskurs, hat den Cup 2000, 2002 und 2004  holen können. Walter Schachner holte mit Kärnten (2001) und dem GAK (2004) den Cuptitel. Mit dem 2009 endgültig aufgelösten Kärntner war es ein damaliger Zweitligist, der den Pott holte. Gerald Baumgartners von Red Bull unterstützte Paschinger holten lange nach den Ligaerfolgen als ASKÖ Pasching (Dritte in der Liga 2004 & 2006) als Regionalligist den Cup gegen die Wiener Austria.

 

 

Mannschaft

Titel

1

RB Salzburg

5

1

Austria Wien

5

3

GAK

3

4

SK Sturm

2

5

SV Ried

1

5

Pasching

1

5

FC Kärnten

1

 *2007/08 kein Cup aufgrund der Heimeuro

 

Klare Dominanz in der Liga

In der Liga ist die Frage nach den Meistertiteln schnell mit "Red Bull Salzburg" beantwortet. Obwohl der Vorgängerverein vor dem Einstieg von Red Bull nur 2002/03 als Dritter weiter oben eine Rolle in der Tabelle spielten, ist die Vormachtstellung einzementiert. Zuletzt fünf Titel in Serie, seit 2005 nie schlechter als Zweiter. Der 2002 aufgelöste FC Tirol sicherte sich die ersten drei Teller in diesem Jahrtausend, Austria Wien holte ebenfalls drei. 

 

 

Mannschaft

Titel

1

RB Salzburg

9

2

Austria Wien

3

2

FC Tirol

3

4

Rapid

2

5

SK Sturm

1

5

GAK

1

 

14 von 37 möglichen Titeln

So viele haben die roten Bullen gesammelt. Die Wiener Austria folgt mit kombiniert acht Bewerbssiegen. Überraschend: Der GAK ist mit drei Cup- sowie einem Meistertitel aktuell noch Vierter im dritten Millenium der europäischen Zeitrechnung. Sturm konnte Rapid überholen. 

Fazit: Sturms Erfolg tut dem heimischen Fußball gut 

Es ist kein Zufall, dass es die Grazer sind, die den ersten Titel in fünf Jahren holen, der nicht nach Salzburg geht. In den letzten zwei Jahren war Sturm einfach konstanter als die restliche Konkurrenz, die aus Wien kommt. Letztlich tut es dem heimischen Fußball gut, wenn sich auch andere Vereine als Red Bull Salzburg zum Titelträger küren. Das heißt dann, dass man besser gearbeitet hat als ein Verein, der  - das muss zwischen Altach und Mattersburg neidlos anerkannt werden - auch in internationalen Maßstäben eine gute Arbeit abliefert.

 

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