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Faktencheck: Ist Marseille gegen Salzburg Außenseiter?

"Aus meiner Sicht sind sie in der Favoritenrolle. Wir sind ein Außenseiter, der entschlossen ist, das Finale zu erreichen", sagte Olympique Marseille-Trainer Rudi Garcia im Vorfeld des Europa League-Halbfinales gegen Red Bull Salzburg. Stimmt das?

Es hört sich natürlich komisch, wenn der Trainer einer französischen Mannschaft einer österreichischen die Favoritenrolle zuschiebt. Dabei hat Olympique Marseille-Trainer Rudi Garcia bis zu einem gewissen Punkt recht. In der UEFA-Rangliste für Klubbewerbe liegen die Franzosen auf Platz 51, Red Bull Salzburg auf Platz 30. In der aktuellen Saison ist 'OM' auf Platz 24 - Salzburg ist 17.  

Beide Teams waren in derselben Gruppe, die Salzburg, genau so wie den direkten Vergleich (1:0, 0:0), gewonnen hatte. Die drei KO-Spiele bestritt Salzburg bekanntlich gegen Real Sociedad, den BVB und Lazio Rom. Marseille kickte Braga, Athletic Bilbao und Leipzig raus. Das nimmt sich im Grunde vermutlich wenig, auch wenn die Bullen in Summe wohl die schwierigere Aufgabe hatten. Vor allem, weil man in der österreichischen Liga kickt.

Hier tun sich dann nämlich Unterschiede auf. Die Ligue 1 ist eine der stärksten Ligen des Kontinents. Die heimische Bundesliga ist logischerweise überhaupt nicht vergleichbar aufgestellt. Und während die Salzburger 2016/17 das erste Mal über 100 Millionen Euro Umsatz machten, ist das bei Marseille schon seit einiger Zeit regelmäßig der Fall. Und nur um einen Vergleich zu haben: Im Sommer 2017 blätterte Marseille 62 Millionen Euro für Neuzugänge hin. Salzburg 2,4 Millionen Euro. 

Ist es also berechtigt, dass Rudi Garcia Red Bull Salzburg die Favoritenrolle zuschanzen will? Betrachtet man schlicht die Europacupleistungen, vielleicht. Aber in größerem Zusammenhang? Nein.

 

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