Werner Kuhn: ‚Im Zweijahreszyklus ist uns immer ein ausgeglichenes Budget gelungen"
Werner Kuhn spricht im 90minuten.at-Interview über das Minus von über 3,3 Mio. Euro im Budget des Jahres 2011/12. Kuhn betont, dass es über einen zweijährigen Zyklus immer zu einem ausgeglichen Budget gereicht hat. Von Michael Fiala .
Wie können Sie das Minus von 3,3 Mio. Euro im Jahr 2011/12 erklären?
Im Jahresschnitt ist dieses angesprochene Geschäftsjahr ohne nennenswerte Zusatzeinnahmen wie EL-Gruppenphase oder Transfererlös abgelaufen. Wir gehen jedes Jahr mit einem kalkulierten Risiko von 2 bis 3 Mio. Euro in die Saison, um vor allem die sportliche Qualität des Kaders aufrechtzuerhalten bzw. auszubauen. Im Zweijahreszyklus ist uns auch immer ein ausgeglichenes Budget gelungen.
Das klingt aber nach hohem Riskio für Rapid, vor allem wenn man daran denkt, dass die Qualifikation gegen Aston Villa „also Wunder" bezeichnet wurde. Wie hoch ist dieses Rikiso?
So etwas kann man natürlich nicht planen. Unser Ziel ist, die Qualität des Kaders immer so hinzubekommen, dass es reicht. Bisher haben wir als nichtgesetzter die Qualifikation immer wieder geschafft. Wir wollen aber nicht nur aus bilanztechnischer Sicht uns für eine Gruppenphase qualifizieren sondern auch aus sportlicher Sicht.
Der Umsatz hat sich im Vergleich zur EL-Saison 2010/11 halbiert. Liegt das wirklich nur an der verpassten EL-Gruppenphase?
In dem Jahr zuvor hatten wir auch Transfererlöse dabei. In den Umsatz fließen zudem auch das Ticketing der EL-Gruppenphase, die ganzen Fanreisen mit dem Flugzeug, etc. hinein. Bei attraktiven Gegnern kommt da sehr viel zusammen. Ich möchte aber betonen, dass der nationale Umsatz rein bezogen auf die Bundesliga sogar gesteigert wurde. Zudem haben wir in dem angesprochenen Geschäftsjahr einen negativen Transfersaldo. Aber auch hier gilt: Über die Jahre gesehen haben wir einen positiven Transfersaldo.
Sponsorengelder sind keine weggefallen, die eine Reduzierung des Umsatz vermuten lassen könnten?
Nein.
Wie sieht es mit dem Budget des aktuellen Jahr aus?
Durch die Teilnahme an der Europa League werden wir ein ausgeglichenes Budget schaffen – auch mit dem Ziel, um negatives Vereinskapital zu reduzieren.
Kann man also sagen, dass Rapid jedes zweite Jahr in die Gruppenphase einziehen muss, um finanziell stabil zu bleiben?
Der eine Faktor ist der internationale Bewerb, der andere ist ein Transferüberschuss. Beides haben wir über die Jahre hinweg gesehen, geschafft.
Danke für das Interview!