News-Archiv / 2013

Lizenz-Ticker: Wer bekommt sie, wer bekommt sie nicht?

Heute, Mittwoch, gibt die Bundesliga bekannt, wie die Protest-Verfahren der Lizenzerteilung entschieden worden sind. 90minuten.at hält Euch hier mit diesem Ticker immer auf dem Laufenden - alle Entscheidungen, alle Statements übersichtlich für Euch präsen

 

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[14:30] - Meldung: Austria Salzburg wird neutrales Schiedsgericht aller Voraussicht nach nicht anrufen

[14:00] - Erste Reaktionen der Klubs und der Bundesliga gibt es

[13:24] - Alle Vereine bis auf Austria Salzburg haben die Lizenz in 2. Instanz erhalten:

Das Protestkomitee der Bundesliga unter Vorsitz von RA Dr. Andreas Grundei (weitere Mitglieder: Mag. Kurt Temm, Mag. Walther Wawronek, Univ.Prof. Karollus, Dr. Bartosch) hat nach Prüfung und Evaluierung der von den Lizenz- und Protestbewerbern eingereichten Unterlagen folgende Lizenzentscheidungen für die Bundesliga-Saison 2013/14 getroffen:

 

Tipp3-Bundesliga powered by T-Mobile:
FC Wacker Innsbruck: Protest stattgegeben/Lizenz erteilt auf Basis der bestehenden Auflage quartalsmäßige Reorganisationsprüferberichterstattung

 

FC Admira Wacker Mödling: Protest stattgegeben/Lizenz erteilt auf Basis der bestehenden Auflagen monatliche Liquiditätsberichterstattung und quartalsmäßige Reorganisationsprüferberichterstattung

 

"Heute für Morgen" Erste Liga:
TSV Hartberg: Protest stattgegeben/Lizenz erteilt

 

First Vienna FC 1894 : Protest stattgegeben/Lizenz erteilt auf Basis der bestehenden Auflagen monatliche Liquiditätsberichterstattung und quartalsmäßige Reorganisationsprüferberichterstattung sowie Sanktion 5-Punkte-Abzug für die Saison 2013/14 aufgrund von Verstößen gegen die Lizenzbestimmungen (Terminverzüge betr. Lizenzkriterien 10.4.2 Prüfbericht Zwischenabschluss, 10.4.4 Prüfbericht Budget/Liquiditätsplan, 10.4.6 /7 Prüfberichte betr. überfällige Verbindlichkeiten aus Transfers bzw. gegenüber Arbeit-/Dienstnehmer) und Auflagen (Terminverzug Auflage Reorganisationsplan/-prüfbericht)

 

Regionalligen:
LASK Linz: Protest stattgegeben/Lizenz erteilt (etwaige Auflagenerteilung erst nach sportlicher Qualifikation)

 

SV Austria Salzburg: Protest abgewiesen/Lizenz verweigert

Darüber hinausgehende Detailinformationen können aus Gründen der Verschwiegenheitspflicht nicht von der Österreichischen Fußball-Bundesliga, sondern nur vom betreffenden Klub selbst beantwortet werden.

 

15. 5. 13:00 - Die Entscheidungen der Bundesliga werden gegen 15 Uhr erwartet. In erster Instanz wurden folgenden Vereinen die Lizenz entzogen: FC Admira Wacker Mödling, FC Wacker Innsbruck, TSV Hartberg, First Vienna FC 1894, LASK Linz und SV Austria Salzburg.

 

Lizenz-Info vom 15. März - Vergabe 2013/14:

1) tipp3-Bundesliga powered by T-Mobile
Lizenz erteilt: FC Red Bull Salzburg, SK Rapid Wien, FK Austria Wien, SK Puntigamer Sturm Graz, SV Josko Ried, SV Mattersburg, SC Wr. Neustadt, RZ Pellets WAC

Lizenz verweigert: FC Admira Wacker Mödling, FC Wacker Innsbruck

 

2) "Heute für Morgen" Erste Liga
Lizenz erteilt: Cashpoint SCR Altach, SC Austria Lustenau, SKN St. Pölten – finanzielle Auflage aus Vorjahr: quartalsm. Reorganisationsprüferberichterstattung, SV Scholz Grödig, KSV 1919, SV Horn, Blau-Weiß Linz

Lizenz verweigert: TSV Hartberg, First Vienna FC 1894 + Geldstrafe iHv € 15.000,- in Folge Verstoß gegen Lizenzbestimmung 4.4.1.3


Zwangsabstieg/kein Lizenzantrag: FC Lustenau

 

3) Regionalligen
Lizenz erteilt (über etwaige Auflage wird erst nach Feststehen des Aufstiegs entschieden): SC/ESV Parndorf, FC Pasching, FC Liefering

Lizenz verweigert: LASK Linz, SV Austria Salzburg

 


Reaktionen der Klubs nach der Entscheidung in 2. Instanz:

 

Admira Wacker:  Im Zuge einer Anhörung vor dem Senat 5 hat Admira ihre Meinung vertreten, daß eine vorzeitige Einzahlung bzw. neuerliche Besicherung der Garantien unüblich sei. Laut Lizenzspruch durch den Senat 5 wurde die gestellte Forderung jedoch aufrecht erhalten. Admira hat den Standpunkt des Senat 5 akzeptiert, die vorzeitige Einzahlung innerhalb der Protestfrist durchgeführt und damit auch die letzte Voraussetzung zu einer Lizenzerteilung erfüllt.

 

Wacker Innsbruck

Präsident Kaspar Plattner über die gelungene Lizenzierung: „Ich bin über diese Nachricht natürlich sehr froh. Wir, als Vorstand, haben alles unternommen um diese positive Entscheidung zu ermöglichen. Ich möchte vor allem unseren Partnern danken, die uns dabei unterstützt haben und auch Herrn Dr. Holzmann für seine tatkräftige Mithilfe."

Geschäftsführer Mag. Gerald Schwaninger über die gelungene Lizenzierung: „Wir haben der heutigen Entscheidung entgegengefiebert und nach intensiven Tagen sind wir natürlich über den Erhalt der Lizenz für die Saison 2013/14 sehr froh. Es waren intensive letzte Tage und ich möchte mich im Namen des FC Wacker Innsbruck bei allen Mitwirkenden bedanken. Durch die gute Zusammenarbeit und Unterstützung unserer Partner ist es schlussendlich gelungen, dass unseren Unterlagen durch die Lizenzkommission der nötige Glauben geschenkt wurde und wir die noch offenen Fragen positiv beantworten konnten. Ich bin mir sicher, dass diese positive Nachricht unserer Mannschaft für die ausstehenden Meisterschaftsspiele zusätzliche Energie gibt, um mit dem Klassenerhalt ein turbulentes Fußballjahr am Ende positiv abzuschließen."

 

Stellungnahme von RA Dr. Andreas Grundei, Vorsitzender des Protestkomitees: "Auf Basis der von den Protestwerbern zulässiger Weise neu eingebrachten Nachweise konnten in fünf Fällen die erstinstanzlichen Vorhalte entkräftet und folglich die Lizenz erteilt werden. In einem Fall war dies nicht möglich. In drei Fällen ist die Lizenzerteilung mit wirtschaftlichen Auflagen verbunden - es liegt nun an den Klubverantwortlichen, gewissenhaft für die entsprechende Finanzgebarung und Planeinhaltung zu sorgen."

 

Stellungnahme von Bundesliga-Vorstand Georg Pangl: "Für die Bundesliga und die betreffenden Klubs ist dies natürlich ein erfreuliches Ergebnis – die Klubs können nunmehr ihre Saisonplanungen gemäß den eingereichten Unterlagen fortsetzen. Die finanziellen Auflagen sind ein Zeichen für besondere Sorgfalt und Aufmerksamkeit hinsichtlich die wirtschaftliche Unternehmensführung – die Bundesliga als Lizenzgeber wird dabei ihrer Aufsichts- und Kontrollfunktion gewissenhaft und professionell nachkommen."

 

Erste Reaktionen der Klubs und der Bundesliga nach 1. Instanz

Wacker Innsbruck -  "Es geht um einen Teil der Ausfinanzierung, den die Bundesliga noch näher beschrieben haben möchte. Bei dem Konzept, das vor wenigen Wochen präsentiert wurde, gab es einen Fehlbetrag von geschätzten 700.000 Euro, der am Ende des Geschäftsjahres erreicht wird. 500.000 Euro konnten wir durch Sponsorenzusagen sichern, die restlichen 200.000 müssen wir der Bundesliga jetzt noch näher erklären. So haben wir zum Beispiel argumentiert, dass im restlichen Viertel der Saison attraktive Gegner am Tivoli spielen und aufgrund der sportlichen Erfolge der letzten Tage diese auch für höhere Einnahmen sorgen werden. Die Bundesliga geht da aber auf Nummer sicher, das ist auch zu akzeptieren. Wir sind zuversichtlich, dass wir das nachreichen können. Es ist machbar, aber jedenfalls sehr ernst zu nehmen. Das ist kein Spiel mehr, wir müssen uns mächtig ins Zeug legen. Wir werden uns heute, spätestens morgen zusammensetzen", so Wacker-Geschäftsführer Gerald Schwaninger gegenüber 90minuten.at.

 

Admira Wacker informierte in einer Aussendung wiefolgt: "Der Senat 5 der Österreichischen Fußball Bundesliga hat dem FC Admira Wacker Mödling heute in 1. Instanz die Lizenz für das Spieljahr 2013/2014 verweigert, da von Admira eine vorzeitige sofortige Einzahlung der vom Vorstand abgegebenen und bereits im Vorjahr lizenzierten Garantien zur Ausfinanzierung der Saison 2012/2013, konkret für die Monate Mai und Juni 2013 fällig, gefordert wurde. Im Zuge einer Anhörung vor dem Senat 5 hat Admira ihre Meinung vertreten, daß eine vorzeitige Einzahlung bzw. neuerliche Besicherung der Garantien unüblich sei. Laut Lizenzspruch durch den Senat 5 wird die gestellte Forderung jedoch aufrecht erhalten. Admira wird den Standpunkt des Senat 5 akzeptieren, die notwendigen Unterlagen innerhalb der Protestfrist nachreichen und damit sämtliche Voraussetzungen einer Lizenzerteilung erfüllen. Sämtliche Unterlagen für die Saison 2013/2014 wurden anstandslos für gut befunden."

 

Austria Wien

Mag. Markus Kraetschmer (AG-Vorstand Wirtschaft): „Ein herzliches Dankeschön an alle Sponsoren, Partner, Funktionäre und Mitarbeiter, die mitgeholfen haben, dieses wirtschaftlich sehr wichtige Ziel zu erreichen."

Thomas Parits (AG-Vorstand Sport): „Das war nicht anders zu erwarten. Mein Dank gilt dem gesamten Team, das einmal mehr hervorragend gearbeitet und diesen Entscheid möglich gemacht hat."

Mag. Thomas Schwarz (Controlling): „Die Erfolgsplanung findet das ganze Jahr über statt, das Lizenzierungs-Verfahren ist ein wichtiger Bestandteil davon. Durch die 2008 erfolgte Umwandlung in eine Kapitalgesellschaft und die damit verbundenen und notwendigen Steuerungswerkzeuge verfügen wir über ein sehr stabiles System."

 

Sturm Graz - Gerhard Goldbrich: „Wir sind nicht überrascht, aber sehr froh über die Entscheidung der Fußball Bundesliga. Es ist eine Bestätigung, dass beim SK Sturm sehr seriös und gut gearbeitet wird. Für die Erreichung dieses Ziels, möchte ich mich allen Sponsoren, Partnern, Fans und MitarbeiterInnen bedanken."

 

SV Ried - „Für die Außendarstellung unseres Klubs ist das sehr wichtig", weiß SVR-Manager Stefan Reiter. „Das zeigt unseren Partnern, Fans und Spielern, dass bei uns immer ordentlich und ohne Risiko gewirtschaftet wird."

 

Vienna - "Ja, wie es aussieht, müssen wir heuer leider nachsitzen. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir alle noch offenen Fragen in der zweiten Instanz klären werden. Die Strafe dürfte verhängt worden sein, weil wir die Auflagen, die voriges Jahr mit der Lizenz erteilt wurden, nicht vollständig erfüllt haben", so Vienna-Sportdirektor Kurt Gager im Gespräch mit ostliga.at.

 

Bundesliga-Vorstand Georg Pangl: „Nach dem Rekordergebnis aus dem Vorjahr (19 von 20 Erteilungen) ließen die medialen Berichterstattungen der jüngsten Vergangenheit rund um einzelne Klubs bereits Schwierigkeiten in einzelnen Fällen vermuten.Nichtsdestotrotz handelt es sich auf Grund der Neuerungsmöglichkeiten im Rahmen des Protestes um einen (Zwischen-) Status – nachhaltige Schlussfolgerungen sind demnach erst im Mai möglich. Es ist davon auszugehen, dass die verbleibenden Lizenzbewerber die Möglichkeit des Protestes wahrnehmen, um in zweiter Instanz die Chance der Lizenzerteilung und Teilnahme am Bundesliga-Spielbetrieb 2013/14 zu wahren. Jene Klubs, die bereits nun die Lizenz erhielten, können ihre Planungen für die nächste Saison fortsetzen – dabei sollte nicht vergessen werden, dass damit in einzelnen Fällen temporäre Herausforderungen nicht ausgeschlossen werden können. Die Lizenz ist keine Fortbestandsgarantie, sondern verlang t ein wirtschaftlich-verantwortungsvolles Tun und Handeln auf Basis der vom Klub selbst erstellten und geprüften Planunterlagen. Nur eine ordnungsgemäße Finanzgebarung ist die Basis hierfür."

 

>>> Übersicht: Wer die Lizenz hat und wer nicht


Der weitere Verlauf des Lizenzierungsverfahrens

Gegen den Senat 5-Beschluss kann der Lizenzbewerber innerhalb von zehn Tagen (spätestens bis Freitag, den 10. Mai 2013) beim Protestkomitee (schriftlichen) Protest erheben. Es gilt, lt. Abschnitt 5.4. Absatz E des Bundesliga-Lizenzierungshandbuchs, eine eingeschränkte Neuerungserlaubnis: „Neues Vorbringen und neue Beweismittel sind nur bis zum Ablauf der Protestfrist zulässig. Änderungen des geprüften Jahresabschlusses oder betragsmäßige Änderungen der Budgetpositionen ... sind jedoch unzulässig." Die Entscheidung des Lizenz-Protestkomitees wird dann bestimmungsgemäß innerhalb von fünf Tagen getroffen.

 

Damit ist das Verfahren bzw. der Instanzenweg innerhalb der Bundesliga abgeschlossen. Nach Abschluss des verbandsinternen Verfahrens kann innerhalb von sieben Tagen Klage beim Ständigen Neutralen Schiedsgericht, das anstelle eines ordentlichen Gerichtes entscheidet, eingebracht werden. Eine ev. notwendige Entscheidung würde aufgrund der UEFA-Frist bis Ende Mai getroffen.

 

>>> Übersicht: Wer die Lizenz hat und wer nicht 

 

Lizenz-Ticker am Vormittag

[11:05] Dass die Lizenzentscheidungen laut Bundesliga erst gegen Ende des Tages ausgesendet werden, könnte laut Insidern auch daran liegen, dass der eine oder andere Klub in letzter Sekunde noch zusätzliche Unterlagen nachgereicht hat und diese noch bewertet werden müssen.

 

[09:30] Die Klub-Verantwortlichen und Fußball-Fans müssen sich heute wohl auf einen langen Tag einstellen. Wie die Bundesliga gegenüber 90minuten.at bestätigte, werden die Lizenzinfos erst am späteren Nachmittag/frühen Abend an die Klubs versendet.

 

[08:30] Mit Spannung wird die Lizenzvergabe heute, Dienstag, erwartet, die von der Bundesliga per Fax an die jeweiligen Vereine verschickt wird. Erst wenn alle Vereine informiert sind, gibt es von der Bundesliga die Information, welche Vereine die Lizenz bekommen haben und welche nicht. Die Bundesliga darf jedoch nicht bekannt geben, aus welchen Gründen die Lizenz ggf. nicht erteilt wurde. Das obliegt dann den Klubs selbst, ob sie damit an die Öffentlichkeit gehen oder nicht.

 

Wackelkandidaten dieses Jahr aus Sicht der 90minuten.at-Redaktion sind: FC Wacker Innsbruck, Admira Wacker, Vienna, FC Lierfering, LASK. Besonders pikant die "Lizenz-Frage" beim FC Liefering, der laut ÖFB unter Kontrolle von Red Bull steht, was den Lizenzvoraussetzungen nicht entsprechen dürfte.

 

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