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Austria erreicht zweithöchsten Umsatz der Post-Stronach-Ära

Der FK Austria Wien präsentierte heute erstmals einen detaillierten Geschäftsbericht. In der Saison 2017/18 erzielten die Veilchen mit 36,059 Mio. Euro den zweithöchsten Umsatz der Post-Stronach-Ära.

Von Michael Fiala

Nur einmal erzielte der FK Austria Wien nach der Stronach-Ära einen höheren Umsatz: Und zwar in der Champions-League-Saison 2013/14 mit 37,383 Mio. Euro. In der abgelaufenen Spielzeit kam die Austria auf Erlöse von 36,059 Millionen Euro und erzielte dabei einen Überschuss von 661.000 Euro. Das Eigenkapital konnte damit auf eine Summe von 2,022 Mio. Euro erhöht werden (siehe Grafik). Erstmals hat die Wiener Austria ihre Bilanz - ähnlich wie es Rapid bereits seit einigen Jahren macht - in einem übersichtlichen Geschäftsbericht präsentiert.

Damit hat die Austria in den vergangenen 10 Jahren sieben Mal positiv bilanziert. Die Entwicklung des Eigenkapitals zeigt in Summe deutlich nach oben, die Personalkostenintensität ging in den letzten zehn Jahren deutlich zurück. Während Austria Wien in der Saison 2009/10 nach der Auflösung des Betriebsführungsvertrags mit Magna ein deutlich negatives Eigenkapital aufzuweisen hatte (- 5,857 Millionen Euro) entwickelte sich dieses in den Folgejahren stetig nach oben und befindet sich aktuell mit 2,022 Millionen Euro auf einem international vergleichbar gesunden Level. Die Personalkostenintensität ging von 79,73% in der Saison 2009/10 auf 44,25% in der Saison 2017/18 zurück. Die Verbindlichkeiten sind aufgrund der Kredite im Zuge des Stadionprojekts auch angewachsen. Insgesamt weist die Austria-Bilanz 62,070 Mio. Euro an Verbindlichkeiten aus. Dem gegenüber steht aber auch ein erhöhtes Anlagevermögen durch das neue Stadion in der Höhe von 68,348 Mio. Euro.

 

Positiv durch Transfers

Möglich wurde das positive Geschäftsergebnis in der vergangenen Saison durch die zahlreichen Transfers, wie auch Austria-AG-Vorstand Markus Kraetschmer auf Nachfrage von 90minuten.at bestätigt: „Wir haben mit Kayode, Filipovic, Larsen und Tajouri das Transfersaldo positiv gestalten können. Es war uns immer klar, dass Transfers zu einer positiven Geschäftsentwicklung des FK Austria Wien dazugehören.“ Ebenso wichtig ist für die Austria die regelmäßige, internationale Teilnahme an einem europäischen Bewerb. Kraetschmer: „Auch dieser Punkt ist für eine nachhaltige, positive Geschäftsentwicklung der Austria essentiell.“

Eine schwarze Null rein aus dem nationalen Bewerb – so wie es etwa Rapid zwischenzeitlich als Ziel formuliert hat – ist für Kraetschmer nicht im Vordergrund: „Ich halte es zudem für etwas problematisch, vor allem die Ausgaben genau zwischen national und international zu unterscheiden. Manche Investitionen werden mit  Blick auf das internationale Geschäft getätigt, obwohl der Klub in dieser Saison international nicht vertreten ist.“

 

Wachstum

Für die kommenden Jahre sieht Kraetschmer vor allem drei Wachstumspotenziale: Das Stadion, Sponsoring und die Internationalisierung. Das neue Stadion liefert einen zusätzlichen Deckungsbeitrag von 2,833 Mio. Euro im Vergleich zur bisherigen Stadionsituation. Vor allem die gesteigerten Zuschauer- und VIP-Einnahmen sind dafür verantwortlich. Auch für einen Verkauf der Anteile an der AG von bis zu 24,9 Prozent zeigt sich die Austria noch offen, „es gibt aber derzeit kein Angebot und wirklich aktiv von unserer Seite verfolgen wir dieses Ziel aktuell nicht“, so Kraetschmer gegenüber 90minuten.at.

 

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