Foto: © Unsplash

Zuschauerrekorde im Fußball – ein Vergleich der DACH-Länder

Ob Deutschland, Österreich oder Schweiz – Fußball gehört zu den wichtigsten Sportarten in der DACH-Region. Die drei Länder tragen jährlich ihre Ligen aus und vor allem in der Schweiz haben die Zuschauerzahlen seit 2011 stark angezogen.

Das bemerken auch Schweizer Sportwetten-Anbieter, denn nie war die Anzahl der Wettspieler so hoch wie heute. Aber konnte die Schweiz mit dem enormen Zuwachs auch die Zahlen aus Deutschland überbieten? Der nachfolgende Vergleich zeigt, in welchen Ländern die Rekorde am höchsten sind.

Deutschland als Spitzenreiter – die meisten Zuschauer in der DACH-Region

Die deutsche Bundesliga kann sich im Vergleich der Länder an die Spitze setzen, nirgendwo sonst strömen so viele Zuschauer in die Stadien. Zu verdanken ist das sicherlich einerseits den fußballbegeisterten Fans, andererseits aber auch den Kapazitäten, die von den größten Stadien bereitgehalten werden. So konnte allein in Dortmund im Signal-Iduna-Park ein Rekord mit 81.365 Zuschauern im ausverkauften Stadion erzielt werden. Knapp dahinter liegen die Bayern mit ihrer Allianz-Arena, die vor 75.000 Menschen spielen durften. Auf dem dritten Platz befindet sich die Eintracht Frankfurt, die im Deutsche-Bank-Park spielt und hier 54.500 Fans auf den ausverkauften Rängen begrüßt. Insgesamt sahen in der Saison 2022/2023 etwa 13 Millionen Menschen live im Stadion zu.

Eine wichtige Rolle spielen allerdings auch die Zuschauerzahlen vor den TV-Geräten, denn sie sind für Verhandlungen um Sendeplätze und Kosten ein wertvolles Gut. Einige Clubs, wie der FC Bayern und Borussia Dortmund, bringen größere Einschaltquoten als jene, die eine geringere Fangemeinde haben. Eine wichtige Rolle spielt aber auch die Uhrzeit, denn um 18:30 Uhr ist die Konkurrenz auf der Mattscheibe geringer als um 15:30 Uhr. Ein Spiel des FC Bayern um 15:30 Uhr wird von rund einer halben Million Menschen vor dem Fernseher geschaut. Spielt im Vergleich hierzu der FC Schalke 04, sind es nur rund 200.000 Viewer. Deutlich geringer fallen die Zahlen aus, wenn Clubs wie Gladbach spielen, hier kommen durchschnittlich 104.000 Zuschauer vor dem Fernseher zusammen. Am wenigsten Menschen schalten ein, wenn Leverkusen auf den Platz zieht. Gerade einmal 59.000 Menschen wollen hier im Schnitt zuschauen, außer es wird gegen einen starken Gegner angetreten.

Weniger Zuschauer in Österreich – Stadien sind oft nicht ausgebucht

Obwohl der Fußball auch in Österreich eine wichtige Rolle spielt, werden die Kapazitäten der Stadien oft nicht ausgeschöpft. Die größte Arena des Landes ist das Allianz-Stadion, wo der SK Rapid Wien Zuhause ist. Insgesamt können rund 28.345 Zuschauer Platz nehmen, im Median sind aber gerade einmal 16.025 Plätze belegt. Nicht viel anders sieht es mit der Raiffeisen Arena und der Merkur Arena aus. Auch dort werden selten alle Ränge verkauft, selbst die Red Bull Arena Salzburg hat immer offene Plätze. In der Saison 2023 konnte bislang kein Verein in Österreich für ein ausverkauftes Stadion sorgen. Die höchste Auslastung erreichte Sturm Graz mit etwa 78 %. Verglichen mit Deutschland ist Österreichs Fußball daher deutlich weniger präsent und interessant. Das erkennt man noch einmal deutlich, wenn die Jahreszahlen der Saison 2022/2023 gegenübergestellt werden. Waren es in Deutschland mehr als 13 Millionen Menschen, suchten in Österreich gerade einmal 948.844 Personen die Stadien auf.

Über die TV-Einschaltquoten ist in Österreich nur wenig bekannt, der Exklusiv-Sender Sky liefert selten Zahlen. Die Admiral Bundesliga wird seit Jahren exklusiv auf Sky ausgestrahlt, sämtliche sechs Spiele werden dabei pro Wochenende übertragen. Einige wenige und ausgewählte Duelle gibt es im ORF zu sehen, wo die Anzahl der Gelegenheitszuschauer höher ist als bei Sky. Eine Zusammenfassung und Highlights des jeweiligen Spieltages gibt es bei Laola1 oder ebenfalls im ORF zu sehen. Laola1 ist auch dafür verantwortlich, die 2. Admiral Liga zu übertragen, was dem Sender Zuwachs brachte. Zu den Quotenreitern gehören aber nach wie vor die Topspiele an Freitagen (1. Liga) und die Spiele von Salzburg.

Neue Rekorde für die Schweiz – die Credit Suisse Super League generiert Zuschauer

Auch wenn die Zahlen verglichen mit Deutschland immer noch gering sind, konnte sich die Schweiz 2022/2023 über deutliche Rekorde freuen. Rund 2.370.901 Menschen sahen die Spiele der Super League live im Stadion, ein Highlight, das es nie zuvor gab. Ganz besonders begehrt waren dabei die Topspiele des späteren Meisters Bern, doch auch kleinere Duelle sorgten für gut gefüllte Stadien. Die Plätze im Stadion Wankdorf waren besonders begehrt. Die Kapazität liegt bei 31.500 Personen, im Schnitt waren 29.100 Plätze bei den Spielen besetzt. Noch mehr Platz liefert der St. Jakob-Park, allerdings waren von den 38.512 Plätzen durchschnittlich gerade einmal 21.742 besetzt.

Über die TV-Einschaltquoten ist in der Schweiz noch weniger bekannt als in Österreich. Zu Beginn der Corona-Zeit gab es negative Meldungen zu den Fußball Einschaltquoten, allerdings nicht nur aus der Schweiz. Für die Schweizer ist es elementar, ihren Platz in der Fernsehlandschaft zu behalten. Da die Super League nicht in der Champions League vertreten ist, gibt es weniger Solidaritätsbeiträge seitens der UEFA. Diese Gelder fehlen und da ist es wichtig, auch bei den TV-Zuschauern weiterhin „gut Wetter“ zu machen. Bleibt abzuwarten, ob sich der Schweizer Fußball-Boom nur auf die Stadien beschränkt oder ob das Wachstum auch bei den TV-Zuschauern zu spüren ist.

Europa im Fußball-Check – nur Deutschland dominiert die Big 5

Verglichen mit Deutschland haben die Schweiz und Österreich keine Chancen auf nennenswerte Rekorde. Die Bundesliga ist das Zugpferd der Zuschauerrekorde und kann sich selbst im europaweiten Vergleich auf Platz eins halten. Der Schnitt liegt über 40.000 Menschen pro Spiel (einzelne Hochkaräter bringen mehr als das Doppelte an Zuschauern). Dahinter reiht sich die britische Premier League ein, mit rund 35.000 – 38.000 Zuschauern. Die spanische La Liga ist auf Platz drei zu finden, etwa 27.000 Menschen sehen die Spiele in Stadien. Serie A und Liga MX schließen die Top- 5 ab.

Interessanter Fakt: Die Zuschauerquoten der 2. deutschen Bundesliga sind höher als jene der ersten Ligen in Österreich und der Schweiz. Damit zeigt sich ganz deutlich, wie stark Fußball in der Bundesrepublik ist. Wichtig ist aber auch, die Zahlen prozentual zu sehen. Österreich und Schweiz sind deutlich kleiner als Deutschland, allerdings zeigt die Auslastung der Stadien (ausverkaufte Ränge) auch hier eine klare Tendenz. Es bleibt abzuwarten, ob der Schweizer Boom in der nächsten und übernächsten Saison für Änderungen sorgen kann und zumindest prozentual den Aufstieg in die Top 10 meistert.

Schon gelesen?