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Thomas Silberberger: "Hoffe, dass ich die WSG in der Bundesliga übergeben kann"

Der Cheftrainer der WSG Tirol war zu Gast bei der Sky-Sendung "Talk&Tore" und sprach über seinen Rücktritt und den Abstiegskampf.

Die besten Stimmen bei „Talk & Tore“

Thomas Silberberger (Trainer WSG Tirol):

…über seinen Rücktritt: „Mit meiner Bekanntgabe ist definitiv eine schwere Last von mir abgefallen. Ich sehe den Verein als meinen Verein. Vor elf Jahren haben wir den Verein auf Platz Vier der Regionalliga übernommen und in die Bundesliga gebracht. Ich hoffe, dass ich sie in der Bundesliga übergeben kann. Es wäre dann das sechste Jahr in der Bundesliga für die WSG. Die Qualifikationsrunde hat schon extremen Einfluss gehabt auf die nächsten sieben bis acht Wochen, was die Lebensqualität betrifft. Die letzten Monate waren sehr belastend für mich. Der Rücktritt hat mich von meiner Last befreit.“

…über das Spiel gegen die Wiener Austria: „Die Austria habe ich sehr stark empfunden. Wir haben aber auch sehr viel dazu beigetragen. Wir haben eigentlich gut begonnen, aber ich habe dann meine Mannschaft lange nicht mehr so auftreten sehen wie von der zehnten bis zur 35. Minute. Wir haben keinen Zweikampf gewonnen und viel zu hoch sowie nicht im Verbund attackiert. Die Austria war dann verdient mit 2:0 vorne. In der zweiten Halbzeit haben wir alles probiert und die ein oder andere Chance liegen gelassen. Als wir zum Schluss All-In gegangen sind, hat die Austria das 3:0 gemacht. Ich glaube schon, dass wir bisher eine gefestigte Qualifikationsrunde spielen. Gestern war dann einmal eine Halbzeit wirklich nicht gut. Man muss auch sagen, dass die Austria sicher die beste Mannschaft in der Qualifikationsgruppe ist. Da kommt schon einiges an Qualität auf uns zu. Wenn wir die Austria ins Spielen kommen lässt, dann sieht es so aus wie gestern.“

…über den Abstiegskampf: „Im Fußball kann viel passieren. Es gibt noch die ganzen direkten Duelle. Es ist spannend, was Lustenau gegen WAC zuhause macht. Nächsten Samstag hast du das direkte Duell gegen Lustenau, wo du die Ziellinie überschreiten kannst. Du brauchst jedoch am Dienstag gegen die Austria das gleiche Ergebnis wie Lustenau gegen WAC. Dann hast du es in der eigenen Hand. Die direkten Duelle sind im Abstiegskampf entscheidend. In der ersten Phase der Qualifikationsrunde haben wir aus den direkten Duellen sieben Punkte gemacht. Von dem her hat uns das dorthin katapultiert, wo wir jetzt sind. Die Tabelle ist aber sehr trügerisch. In fünf Spieltagen kann sehr viel passieren.“

…über den Meisterkampf und Sturm Graz: „Ich würde es ihnen vergönnen. Ich glaube, dass es heuer das direkte Duell entscheidet. Es ist sehr gut für den österreichischen Fußball. Salzburg hat jetzt den Trainer gewechselt, woran man auch sieht, wie schnell es gehen kann. Ich finde es cool, dass es so spannend ist. Wenn einer Red Bull den Meisterteller entreißen kann, dann ist es Christian Ilzer. Er weiß als einer der wenigen in der österreichischen Bundesliga, wie man Red Bull schlagen kann. Die Spiele gegen Sturm Graz sind an Intensität nicht zu überbieten. Du brauchst eine ganz andere Intensität, um ins Spiel zu finden. Ich glaube, dass es im direkten Duell die Entscheidung gibt.“

"Die Entscheidung, zurückzutreten, habe ich beim letzten Spiel der Herbstrunde auswärts gegen Blau Weiß Linz getroffen. Da war für mich klar, dass ich am Ende der Saison aufhöre." - Silberberger über seinen Rücktritt

…über Christian Ilzer: „Christian Ilzer hat die letzten Jahre verdammt große Spuren hinterlassen in der österreichischen Bundesliga. Er hat Hartberg in die Bundesliga gebracht und auch beim WAC Erfolg gehabt. Er hatte dann bei der Austria ein lehrreiches Jahr. Wie er Sturm Graz aus einem Tiefschlaf wachgeküsst hat, ist beeindruckend. Sie sind jetzt kurz vor dem Ziel der Träume.“

…über seine Zukunft: „Bundesligatrainer ist schon ein extrem cooler, aber auch herausfordernder Job. Was ich dann im Sommer mache, werden wir zeitnah bekannt geben. Ich konzentriere mich auf den Abstiegskampf und wenn das erledigt ist, werde ich mir wirklich Gedanken machen, was ich im Sommer mache. Es ist definitiv noch nicht entschieden, was ich im Sommer mache. Es hat sich das ein oder andere Türchen geöffnet, ob ich dann durchgehe oder nicht. Mit diesen Sachen möchte ich mich erst befassen, wenn ich die WSG in der Bundesliga übergeben habe. Wir werden schauen, wohin mein Weg führt. Ich möchte dem Fußball definitiv erhalten bleiben. Wir werden schauen, was passiert. Ich bin ein extremer Teamplayer und gebe meinen Assistenten viel Verantwortung ab. Man muss schauen, was passiert, warum nicht auch als Assistenztrainer. Ich lasse es auf mich zukommen.“

…über den Zeitpunkt seines Rücktritts: „Ich wollte definitiv vor Beginn der Qualifikationsrunde die Entscheidung bekanntgeben. Die Entscheidung, zurückzutreten, habe ich beim letzten Spiel der Herbstrunde auswärts gegen Blau Weiß Linz getroffen. Da war für mich klar, dass ich am Ende der Saison aufhöre. Ich habe es dann meiner Familie kundgetan. Den Verein habe ich dann kurz vor der Pressekonferenz eingeweiht, dass es so ist. Die Entscheidung ist bei mir über ein halbes Jahr gereift. Auf der Heimfahrt von Linz habe ich für mich beschlossen, dass es das war.“

…über das Umfeld der WSG Tirol: „Wir haben es fünf Jahre nicht zusammengebracht, dass wir das Heimstadion adaptieren aus verschiedensten Gründen, die Einnahmen nach oben generieren und Zuschauer ins Stadion locken. Es ist dann schon ein Stück weit frustrierend, wenn du daheim gegen Sturm Graz spielst und dann kommen gerade nur 2.000 Zuschauer ins Stadion. Es tut extrem weh. Wir freuen uns richtig, wenn wir gegen Austria, Sturm oder Rapid spielen. Man wünscht es sich schon auch als Bundesligatrainer, dass du andere Bedingungen hast und auf einem anderen Level arbeiten kannst.“

…über die Gerüchte um Zoran Barisic oder Thomas Grumser als seinen Nachfolger: „Wenn mich Stefan Köck fragt, werde ich natürlich meine Meinung kundtun. Ich weiß aber ganz genau, dass er die Entscheidung für sich treffen muss. Wir werden schauen, was auf die WSG Tirol zukommt. Ich weiß, dass es nicht nur die beiden Kandidaten gibt. Es gibt über 40 Bewerbungen für meinen Job. So unattraktiv ist die Adresse WSG Tirol dann doch nicht. Die zwei Kandidaten sind natürlich im Kreis. Ich weiß aber, dass Stefan wesentlich mehr Gespräche geführt hat. Wir reden natürlich und tauschen uns aus, aber die letzte Entscheidung muss am Ende Stefan Köck und der Verein treffen. Ich werde die Entscheidung, die er trifft, zu 100% gutheißen. Ich weiß nicht, wie weit die Gespräche fortgeschritten sind. Es wird dann mit Sicherheit relativ schnell gehen müssen, denn der neue Trainer muss ja in die Kadergestaltung eingreifen können. Ich glaube, dass das Zeitfenster mit fixiertem Klassenerhalt kurz sein wird, bis man den neuen Cheftrainer bekanntgeben wird.“

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