"Er vergleicht sich mit Haaland. Da will einer klotzen, nicht kleckern. Højlund zu einem Zeitpunkt, wo er noch keine Minute im Einsatz war, das im Interview zu erlauben, spricht nicht unbedingt für sehr sensible und vorausschauende Pressearbeit des Klubs."
So weit, so gut. Im selben Interview fällt außerdem auf, dass die neue Nummer 9 bei Sturm nicht gerade mit unterentwickeltem Selbstbewusstsein ausgestattet ist. Druck und Erwartungshaltung seien kein Problem, das möge er sogar, sagt ein junger Mann, der dieser Tage noch einmal schnell nach Kopenhagen geflogen ist, um seinen Führerschein zu machen. Außerdem vergleicht er sich und seine spielerischen Anlagen im nächsten Atemzug mit niemand geringerem, als Erling Haaland. Da will einer klotzen, nicht kleckern. Wer so auftritt, muss natürlich auch liefern. Und das schnell. Højlund zu einem Zeitpunkt, wo er noch keine Minute im Einsatz war, diese „Sager“ im Interview zu erlauben, spricht nicht unbedingt für sehr sensible und vorausschauende Pressearbeit des Klubs. Gefallen hat man ihm mit diesem Zitat keinen getan. Daran wird er ab jetzt gemessen.
Kommt noch ein Stürmer?
Es wird ab jetzt an Andreas Schicker und dem Trainerteam liegen, Rasmus Højlund so in Graz zu integrieren, dass er sein definitiv vorhandenes großes Potenzial abrufen kann. Markige Sprüche allein machen noch keinen neuen Superstar. Und das Grazer Umfeld kann sehr schnell sehr grausam sein, sollten hohe Erwartungen nicht erfüllt werden. Mit Mohammed Fuseini (19 Jahre alt) steht zudem schon die nächste Youngster-Stürmerverpflichtung an. Im Probetraining überzeugte der Ghanaer offenbar nachhaltig und steht ebenfalls vor einer Vertragsunterzeichnung. Ein nicht gar so schlechter Umstand, dass Højlund nicht von vornherein mit einem Fixleiberl ganz vorne ausgestattet ist. Das führt zum oben erwähnten Vertrauensvorschuss für das Transferhändchen von Sportchef Schicker. Ich unterstelle ihm, er weiß was er mit dem Højlund-Deal gemacht hat und wie damit umzugehen ist, alles andere würde seinen bisherigen Zugang konterkarieren. Die Umsicht, die beim Thema Corona und impfen im Herbst gefehlt hat, war bei Spielerverpflichtungen bisher immer vorhanden.