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Auf geht's Klauß, Katzer und Siegen [Momentum am Montag]

Der SK Rapid feiert den ersten Derby-Heimsieg im gar nicht mehr so neuen Stadion, überrollt dabei die Austria vor allem in der ersten Halbzeit. Bis hierhin gilt: Markus Katzer und in weiterer Folge Robert Klauß haben alles richtig gemacht.

+ + 90minuten.at PLUS - Von Georg Sohler + +



Das 3:0 des SK Rapid gegen Austria Wien im 342. großen Wiener Derby ist unser Momentum am Montag.

Die Robert Klauß-Tabelle ist vielsagend. Am 15. Spieltag saß der Deutsche erstmals in einem Bundesligaspiel auf der Bank, von den sechs Spielen wurden vier gewonnen, bei je einem Unentschieden und einer Niederlage. Macht Rang zwei, einen Punkt hinter Serienmeister Red Bull Salzburg. Er schaffte Siege gegen die so gefürchteten „Dorfplätzler“ aus Linz, Wattens und Wolfsberg, remisierte gegen Sturm und besiegte nun die Austria. Es war der erste Derby-Sieg vor heimischem Publikum, seit Rapid 2016 ins Allianz Stadion eingezogen war. Die in Halbzeit eins inferiore Leistung des Lieblingsrivalen mag auch eine Rolle gespielt haben, aber die Zahlen sind eindeutig: Klauß und Rapid, das passt im Moment bestens zusammen. Rang drei, gehalten vom LASK, ist in Reichweite. Das soll die allgemeinen Rapid-Verdienste von Vorgänger Zoran Barišić keinesfalls schmälern, aber die Zahlen sind deutlich. Der Punkteschnitt stieg von 1,29 unter Barišić auf 2,17 unter Klauß.

 

Klauß' Werk...

Rapid zeigte in den ersten 45 Minuten das, was sich viele unter Rapid vorstellen. Offensiver Spielwitz, der den Gegner überfordert, schlitzäugiges Vorgehen beim Standard, Eiseskälte im Konter. Dass es der Fußballgott kurz vor Marco Grülls Treffer zum 3:0 bei einem Fitz-Abschluss an die Innenstange gnädig mit Rapid meinte, soll hier aber auch nicht unerwähnt bleiben. Die Austria hätte in einem aus ihrer Sicht verbessertem zweiten Durchgang noch mindestens Ergebniskorrektur betreiben können oder müssen. In richtige Gefahr kam der Sieg, der Rapid der Meistergruppe sehr viel näher bringt, aber letztlich nicht mehr. Und mit einem 3:0 im Rücken ist es auch verständlich, dass man – wenn auch vielleicht nur unbewusst – den einen oder anderen Schritt weniger macht. Was bleibt sind eben 45 begeisternde Minuten, die zeigen, was alles möglich sein kann.

 

… und Katzers Beitrag

Das liegt aber nicht nur an Robert Klauß, sondern auch an Markus Katzer. Er hat die Schwächen bei Rapid erkannt, sich gegen die eine oder andere Vereinsgröße durchgesetzt und mit Klauß einen Coach nach einem genau definierten Anforderungsprofil geholt. Auch am Transfermarkt verhält er sich klug. So hatte Winterneuzugang Christoph Lang seine Füße bei zwei der drei Treffern im Spiel. Da braucht es schon Überzeugungsarbeit, einen solchen Kicker, der eigentlich Sturm gehörte, zu erkennen und zu verpflichten. Überhaupt greifen hier schon ein paar Rädchen ineinander. Die von ihm schon vor Klauß verpflichteten Spieler wie Seidl, Grgic oder andere funktionieren im System des deutschen Trainers. Das hat bis hierhin alles schon Hand und Fuß. Natürlich wird es im Sommer Baustellen geben, vor allem in der Abwehr. Aber das soll den gegenwärtigen Erfolg nicht stören. Aktuell greifen die Rädchen ineinander.

 

Ruhe bewahren

Nun geht es letztlich darum, den eingeschlagenen Weg zu verfolgen. Das mag abgedroschen klingen, aber bei Rapid ist sowieso immer etwas los. Darüber hinaus gestaltet sich der Weg ohnehin alternativlos, er ist stimmig und passt aktuell. Und das gilt auch, wenn a) Rapid die Top6 noch verspielt (was aber unwahrscheinlich ist), b) Rapid im Cup am DSV Leoben scheitert oder c) Rapid am Ende dann nicht auf einem Europacup-Startplatz steht (worauf angesichts der aktuellen Zusammensetzung der Top6 und angesichts des Cup-Halbfinales wenig hindeutet).

Am richtigen Weg zu sein und Rückschläge zu haben – das kann beides gleichzeitig stimmen.

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